{Erfahrungsbericht} Veggienale Köln 2023

Zur Transparenz: Ich habe die Messe mit Presse-Akkreditierung besucht und daher freien Eintritt erhalten.

Sei gegrüßt.

Wort-Bild-Marke Veggienale. Oben steht "Veggienale", darunter das Und-Zeichen und "Fairgoods". Die Wörter sind eingerahmt von einem grün-gelben Rahmen. Oben in der Mitte ist der Rahmen durch ein stilisiertes Blatt unterbrochen, welches ebenfalls grün-gelb ist.Ich lese hin und wieder ja gerne Veganismus-thematisierende Zeitschriften. In einer davon – oder auch in einem Magazin zum Thema Nachhaltigkeit ^^‘ – entdeckte ich eine Anzeige für die Veggienale. Diese Messe macht Halt in verschiedenen deutschen Städten, u.a. in Köln. Na, da muss ich doch wohl mal vorbei schauen – I mean: Themen sind laut Besucherflyer für Köln folgende:

Bio-Lebensmittel, Pflanzliche & Gesunde Ernährung, Fairer Handel, Klimaschutz, Tierschutz, Umweltschutz, Grüne Mode, Ethische Finanzinvestments, Umweltfreundliche, Mobilität/Elektromobiliät, Nachhaltiger, Konsum, Ökostrom, Upcycling/Recycling u.v.m.

– Besucherwerbeflyer Köln 2023

Da das im Prinzip exakt die Themen meines Blogs sind, habe ich eine Presse-Akkreditierung beantragt und bekam sie bewilligt. Also: Auf nach Köln zur Veggienale!

Ort des Geschehens: Motorworld Köln-Rheinland (Butzweilerstraße in Köln). Tatzeit: Samstag, 22.04.23 und Sonntag, 23.04.23.
Da ich samstags bereits verplant war, besuchte ich die Messe am Sonntag. Bis auf einen Vortrag, den ich mir aus dem Programm ausgesucht hatte und einen Stand, den ich unbedingt besuchen wollte, habe ich mich nicht groß vorbereitet, sondern wollte das Ganze lieber auf mich zukommen lassen. Daher wusste ich auch nicht so genau was mich erwartet. Ich habe mit mehr gerechnet und irgendwie gleichzeitig mit weniger – macht wenig Sinn, ich weiß, aber dieses Gefühl hatte ich. Gerechnet hatte ich außerdem durchaus mit Ständen zu Ernährung, Kleidung und Kosmetik. Auch Auftritte von Organisationen wie etwa dem WWF lagen in meinem Erwartungshorizont.

Messe-Gang: Links und rechts sind verschiedene Stände zu sehen. In der Mitte gehen Menschen entlangDaher überraschte mich direkt einer der ersten Stände, an dem ich auch gleich hängen blieb: Vegane Kunst.
Carina Klaus malt Bilder, die ein positives Bild von einem veganen Leben vermitteln sollen. Sie erzählte mir, dass Kunstwerke zum Thema Veganismus oft eher in Richtung „Schockbilder“ gehen, aber so etwas wolle man sich ja nicht ins Wohnzimmer hängen. Sie verkauft Drucke ihrer Werke, achtet aber darauf, die Anzahl der Druck klein zu halten, sodass man sich immer noch etwas Besonderes gönnt. Ich habe mich in Carinas Bild „Großstadtleben“ schockverliebt, aber leider hatte Sie davon kurz vorher den letzten Druck verkauft…
Schau auf jeden Fall mal bei ihr auf Instagram vorbei: @art_and_change

Da ich aber gerne das Thema Veganismus auch in meine Wandgestaltung aufnehmen wollte – können wir bitte kurz diese geniale Überleitung würdigen ^^‘ – habe ich mir bei Moïra am Stand vom Veganen Kinderbuchverlag Next Level das süße vegane Kinderposter gekauft, dass ich schon online so oft bewundert hatte. Kann man auch gut als Küchenposter nehmen.
Generell war das der Stand auf den ich mich sehr gefreut hatte. Ich hatte mit Moïra ja bereits ein paar mal Mailkontakt (wegen diesem Buch oder auch hierfür) und durch Instagram wusste ich, dass sie auch auf der Veggienale sein würde.
Einem Kennenlernen stand also nichts im Weg.  Zum Glück, denn Moïra ist in echt noch viel sympathischer als in ihren Mails – was schon schwer ist – und wir haben uns sehr nett unterhalten, ein bisschen über die Buchbranche und ein bisschen über die Messe ausgetauscht. Und ein neues Leseexemplar („Besuch für Friedel & Flupsi“) durfte ich mir auch mitnehmen. Das wird natürlich ein andermal noch genauer vorgestellt.

Nach den ersten Gesprächen und einer ordentlichen Entdeckungsrunde, musste dann aber erstmal etwas zu essen her. Mein Mann entschied sich für einen veganen Döner – einfach aber lecker – während meine japanische Seele jubilierte: Am Stand von Sakayori-Drolshagen-san und ihrem Team („Matsuri Streetfood„) gab es japanisch-vegane Crêpes mit verschiedenen Toppings. Ich musste nicht lange überlegen um mich für Okonomiyaki zu entscheiden. Eine gute Wahl, der war nämlich köstlich – und zwei Sätze Japanisch konnte ich auch noch sprechen.

Carina Klaus an ihrem Stand Vegane Kunst "art & change"   Moïra Himmelsbach am Stand des veganen Kinderbuchverlags Next Level   Megumi Sakayori-Drolshagen während der Zubereitung eines Okonomiyaki-Crêpes

Dergestalt gestärkt ging es alsbald zum Vortrag „SAISONAL vs. REGIONAL – was ist nachhaltiger?“ gehalten von zwei Mitarbeiterinnen der gebana AG. Kurz und knackig, war der Vortrag aber super informativ. Es ist echt ein bisschen peinlich: Aber ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, dass auch nicht heimische Früchte (z.B. Mangos oder Avocados) ja eine Saison haben müssen, in der sie natürlicherweise reif sind. Beachtet man nämlich die Saison im Herkunftsland mit, kann das trotz Import durchaus wesentlich nachhaltiger sein, als radikal regional, aber dafür ggf. nicht saisonal. Nach dem Vortrag musste ich mir sofort einen globalen Saisonkalender am gebana-Stand sichern – die beiden Vortragenden hatten gesagt, dass dieser dort verschenkt würde – weil ich kann mir nicht mal heimische Saisons merken…
Gebana verkauft übrigens saisonale Früchte weltweit direkt ab Hof. Das läuft über Online-Vorbestellungen, die dann eben zur Erntezeit geliefert werden. Fragt sich jetzt nur wer sich mit mir 8kg Mangos teilen könnte…

Außerdem haben wir uns eingehend mit der Ausstellung der Initiative #ichwillfair zum Thema „Fairer Kakaohandel“ beschäftigt. Auch #ichwillfair folge ich bereits länger auf Instagram (@ichwillfair) und ich hatte mich darauf gefreut die Ausstellung mal live zusehen – außerdem gab es faire Socken zu gewinnen, sofern man 10 Fragen richtig beantworten konnte. Tja, ich habe jetzt fair produzierte Socken mit Kaffee-Motiv.

Ein bisschen eingekauft habe ich auch.
Dank Moïras Tipp habe ich am Stand der Tempehmanufaktur verschiedene Sorten probiert und dann auch drei unterschiedliche Tempeh-Päckchen gekauft. Am interessantesten und auch super lecker war der Blackbean-Tempeh.
Außerdem sind wir seit Anfang des Jahres stolze Besitzer eines Wasser-Sprudel-Geräts. Auf der Messer entdeckten wir den Stand von SodaBär. Das ist ein Unternehmen, das Kohlensäure-Zylinder für die gängigsten Wasser-Sprudler sowie weiteres Zubehör, wie etwa Sirups verkauft. Das große Plus der SodaBär-Sirups? Fast alle (17 von 20) Sorten sind Bio. Am Stand konnte man die verschiedenen Geschmacksrichtungen probieren – und was soll ich sagen: Ich bin eventuell ein bisschen Mate-addicted. Ich habe gleich drei Flaschen von dieser Sirup-Sorte gekauft.

Meine Veggienale-Ausbeute (bis auf das Buch u.l. alles selbst gekauft, bzw. gewonnen oder kostenfreies Werbematerial, s. Text oben)

Fazit

Lohnt sich der Besuch der Veggienale? Auf jeden Fall!
Es gibt insgesamt viel zu entdecken. Es wäre sogar interessant die Messe an verschiedenen Standorten zu Besuchen, wenn man die Gelegenheit dazu hat, da einige Aussteller zwar bei mehreren Standorten dabei sind, aber eben auch sehr viele nur an einem anzutreffen sind.
Tatsächlich ließen sich zu allen eingangs erwähnten Themen mal mehr mal weniger Infos finden. Vertreten waren die Themen aber. Die Messe war außerdem – zum Glück! – sehr viel weniger esoterisch als vorab befürchtet. Bei den Themen Nachhaltigkeit (etc.) rutsch man schnell in die Eso-Schiene, ich finde es aber gut, dass die Veranstalter scheinbar darauf achten, dass die Veggienale nicht in eine (pseudo)spirituelle Richtung geht – wer sich dafür interessiert, findet genügend eigene Messeangebote.
Die Betreiber der Stände waren nicht sonderlich aufdringlich, was ebenfalls äußerst positiv hervorzuheben ist. Klar wird man mal gefragt, ob man probieren möchte, aber dafür ist man schließlich auch da. Die Ansprache erfolgte aber immer nur in direkter Nähe – also wenn man sich wirklich gerade den Stand anschaute – höflich und respektvoll. Absagen oder Nicht-Interesse wurden gelassen zur Kenntnis genommen.

Der Eintrittspreis (10,- € an der Tageskasse, Ermäßigung möglich) zur Veggienale war in meinen Augen vollkommen angemessen. Auch die Organisation lief, soweit ich das beurteilen kann, für Besucher vorbildlich. Die Gänge waren breit, übersichtlich und nicht total verstopft.
Die Vortragsecke war mit Raumteilern ein wenig abgetrennt, Sound und Bild bei den Vorträgen (hab mal in einen anderen kurz reingelauscht) war gut. Man hat alles verstanden und konnte die Präsentation gut sehen.
Der „Food-Court“ war in einer Ecke konzentriert und bot ausreichend Sitzplätze zum Essen und Pause machen.

Einzig die Location fand ich etwas merkwürdig gewählt. Klar, die Halle war perfekt von der Größe her, aber dafür auch etwas abgelegen. Vom Kölner Hauptbahnhof waren es noch mal 20 Minuten mit der Bahn. Das geht natürlich, es war aber auch in einer Ecke von Köln, wo sonst einfach nichts ist. Kölner sagten mir, da fährt man sonst eigentlich nicht hin. Außerdem gehörte die Halle ja zur Motorworld – einer Einrichtung, deren Bild in meinem Kopf nicht so ganz mit veganem und nachhaltigem Lebensstil zusammen passt. Ich meine, ich bin da nur an einem Raum vorbei gelaufen und habe bereits da einige Luxuskarossen gesehen. Außerdem gehört ein Steakhouse zum Komplex dazu. Ich würde annehmen, das die Motorworld und die Veggienale grundsätzlich ein sehr unterschiedliches Zielpublikum anspricht. Aber wer weiß, vielleicht war genau das ja der Gedanke dahinter…

Auf jeden Fall werde ich die Veggienale nächstes Jahr sicher nochmal besuchen. Bestimmt gibt es dann viele neue Dinge zu entdecken.

Deine
Marina
(DarkFairy)

______
Hat dir mein Beitrag gefallen?
Ich würde mich freuen, wenn du ihn teilst: