Rückblick: Ein Jahr neue Themenschwerpunkte

Sei gegrüßt.

Ein Jahr ist es nun her, dass ich zu meinen neuen Themenschwerpunkten – Nachhaltigkeit, Veganismus, Diversität (in Bezug auf Sexualität, Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Ethnie, Religion etc.) und Gleichberechtigung (s. bei Diversität) – blogge. Ich weiß „offiziell“ gemacht, habe ich diese Schwerpunkte erst im Dezember, aber tatsächlich kommen seit meinem Beitrag vom 30.09.2021, meinem Bericht über den Globalen Klimastreik am 24.09., donnerstags nur noch Beiträge zu diesen Themenkomplexen. Oder mal ein DarkFairy’s Gedanken-Beitrag.
Heute möchte ich ein kurzes Fazit ziehen, wie es mir bisher damit geht, ob es so weiter geht und worüber ich zwischendurch gestolpert bin.

Wie kam es überhaupt dazu?

Der Wechsel hin zu bestimmten Schwerpunktthemen kam plötzlich, auch für mich. Die Themen selbst kamen allerdings alles andere als plötzlich.
Bereits als Jugendliche war eines meiner absoluten Lieblingsbücher „Body: Leben im falschen Körper“ von Christine Fehér. Darin geht es um Ulli, einen Junge, der in einem weiblich gelesenen Körper geboren wurde und sich jetzt in der Pubertät mit seinem Trans* sein und den Reaktionen seines Umfelds darauf auseinander setzen muss.
Seit Mai 2016 lebe ich vegetarisch, seit Juli 2019 lebe ich – bis auf wenige „Rückfälle“, die auch immer seltener werden – vegan. Seit (mindestens) 2017 beschäftige ich mich mit Themen wie Zero Waste und Nachhaltigkeit.
Das sind nur ein paar Beispiele, aber sie zeigen deutlich: Die Themen, die mittlerweile auch die Schwerpunkte auf meinem Blog bilden, waren mir schon immer bzw. lange sehr wichtig.

Die Entscheidung diese Themen nun auch auf meinem Blog als Schwerpunkt zu behandeln, kam, glaube ich, durch den Klimastreik und durch die Instagrammerin Britta aka @avalino.diversity, die ich auch heute noch sehr bewundere, zustande. Ich wollte meine – zugegeben bescheidene – Reichweite für etwas Sinnvolles nutzen. Ich wollte dazu beitragen, die Welt wenigstens ein kleines bisschen besser zu machen.

Eingeengt? Überhaupt nicht!

Ich habe den Wechsel von „irgendwie allem“ hin zu Schwerpunktthemen nicht direkt offiziell bekannt gegeben, sondern von Ende September bis Mitte Dezember mit der Ankündigung gewartet. Ich hatte so entschieden, weil ich mich erst einmal ein wenig ausprobieren wollte. Weil ich Angst hatte, enger gesetzte Themen könnten mich einschränken und schnell dazu führen, dass ich keine Ideen mehr für Beiträge hätte.

Verrückter Weise ist genau das Gegenteil der Fall: Nie zu vor hatte ich so viele Ideen und Blogbeiträge in der Hinterhand und auf meiner „Warteliste“ – und das heute, ein Jahr später immer noch. Dadurch, dass ich mich mit den Themen sowieso sehr viel beschäftige, stoße ich immer wieder auf etwas neues, worüber ich bloggen kann.
Außerdem macht es mir die Fokussierung auch irgendwie leichter. Früher habe ich immer gedacht: „Nein, ich kann doch nicht zwei oder sogar drei Wochen hintereinander eine Buchrezension posten, ich bin doch kein Buchblog!“ Heute halte ich meinen Blog immer noch nicht für einen Buchblog, aber es fällt mir leichter mehrere Rezensionen hintereinander zu posten, da sie einfach zu meinen Themen passen und meist in verschiedene Bereiche hineinspielen. Ich würde – der Abwechslung wegen – immer noch nicht drei vegane Kochbücher hintereinander vorstellen, aber ein Kochbuch, dann vielleicht ein Roman mit einer trans-Hauptfigur und in der Woche drauf einen Ratgeber zu nachhaltigem Leben? Warum nicht?

Also alles tutti?

Trotzdem gab es Momente, in denen ich an meiner Entscheidung gezweifelt habe – und sogar kurz davor war, sie über den Haufen zu werfen. Immer mal wieder werden in den verschiedenen Communities Stimmen laut, die fordern, dass Allies sich nicht ins Rampenlicht drängen dürfen, dass sie nicht die Aufmerksamkeit von den Own-Voice-Stimmen abziehen dürfen.
Und ja, ich hatte zwischendurch Angst ich könne das vielleicht tun – trotz meiner winzig kleinen Reichweite. Ich hatte Angst, dass man mir meine Themenschwerpunkte vielleicht vorwerfen könnte. Dass man wütend sein könnte, dass ich z.B. Bücher zum Thema Rassismus vorstelle und bewerte, wo ich doch von Rassismus gar nicht betroffen bin.

Eine Freundin sah das aber anders – und mittlerweile glaube ich, dass sie Recht hat. Ich versuche an keiner Stelle so zu tun, als wüsste ich was es bedeutet, von Rassismus o.ä. betroffen zu sein. Ich möchte niemandem Aufmerksamkeit stehlen und habe meine Themen auch ganz sicher nicht gewählt, um mich in irgendeiner Art zu profilieren. Ich möchte nichts anders als ein Ally sein. Ich möchte, helfen, dass die Welt etwas besser wird. Indem ich Bücher vorstelle oder Filme und auf Ungerechtigkeit hinweise, will ich niemandem seine Stimme stehlen. Im Gegenteil: Meist sind z.B. die Bücher die ich vorstelle von Own-Voice-Autor*innen verfasst. Ich versuche also deren Stimme weiter zu tragen – und vielleicht dadurch weitere Allys für Betroffene zu erreichen.

Wie geht es weiter?

Als ich zum ersten – und bisher letzten Mal – gemeinsam mit meiner Schwester und einer damaligen Freundin auf dem CSD war, hat eben jene Freundin mich, als wir alle zusammen ein Foto machen wollten, angefaucht: „Das ist unser Pride, nicht deiner.“ Auslöser war glaube ich, dass ich auch gerne einen Regenbogen auf die Wange gemalt haben wollte, so wie die anderen beiden. Das hat weh getan – und tut es heute noch, wenn ich daran denke. Und genau so etwas wollte ich eben nicht nochmal erleben, mit meinem Blog.

Ich wollte – damals wie heute – einfach nur unterstützen und meine Unterstützung auch nach Außen zeigen. Und deshalb habe ich mit meinen Themen weitergemacht. Und deshalb werde ich auch weiterhin damit weitermachen.
Gleichberechtigung, Diversität, Nachhaltigkeit, Veganismus – das sind Themen, die mir sehr wichtig sind. Das sind Themen, bei denen ich schnell emotional werde. Und das sind Themen von denen ich fest überzeugt bin, dass wir sie angehen müssen, über sie sprechen müssen, um die Zukunft besser zu machen.

Deine
Marina
(DarkFairy)

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