Unser Senf zu: We fell in love in October

Sei gegrüßt.

Nein, ich spreche nicht plötzlich von mir in der Mehrzahl, falls du dich das beim Titel des heutigen Beitrages gefragt haben solltest.
Ich hatte das Buch, um das es heute geht, schon zuhause und dachte, es könnte meiner Schwester auch gefallen, also habe ich es ihr zu Weihnachten geschenkt. Gelesen haben wir es beide jetzt vor Kurzem als Buddy-Read – und ich habe mein Schwesterchen gefragt, ob wir nicht auch zusammen eine Rezension schreiben wollen.

Allgemeine Infos

InhaltsangabeEckdatenAutor*in
Cover des Buches "We fell in love in October" von Inka Lindberg. Das Cover ist helllila und es sind zwei weiblich gelesene Personen darauf zu sehen. Sie sind gezeichnet. Eine Person liegt auf dem Rücken und hat Tattoos, die andere mit langen Haaren liegt auf der anderen Person, den Kopf auf deren Brust abgelegt.Lisa fühlt sich, als würde sie ersticken. Es muss doch mehr geben im Leben als eine Ausbildung zur Bankkauffrau – in einer Kleinstadt, inklusive übergriffigem Chef. In einer Spontanaktion schmeißt Lisa ihre Ausbildung hin und bricht mit allem, was ihre Eltern und ihr Freund Max sich für sie vorgestellt haben. Sie bucht ein Buchticket nach Köln und landet in der WG der Tätowiererin Karla. Zwischen Couchsurfing, Partys und existenziellen Lebenskrisen erkundet [Lisa] nicht nur ihre Sexualität, sondern auch die Möglichkeit, dass Träume keine Träume bleiben müssen.

– Klappentext
Titel  we fell in love in october
Autor*in  Inka Lindberg
Verlag  Moon Notes
(ein Imprint des Oetinger Verlags)
ISBN  978-3-96976-028-4
Seiten  384
Erscheinungsdatum  13.09.2022
Preis  15,- €
Stand: 12.06.23, 8:25 Uhr
Inka Lindberg hat ihr Herz irgendwo zwischen Dom und Rhein verloren und wohnt mit ihren zwei Hunden in Köln. Auf Social Media teilt die Autorin ihr Leben als professionelle Prokastinateurin unter @einfachinka. Konzerte, frischer Muskelkater und Pizza zum Frühstück lassen (neben guten Geschichten) Inkas Herz höher schlagen.

– Angaben im Buch (vordere Buchklappe)

Mein Senf

„We fell in Love in October“ ist einfach super süffig geschrieben. Man kann das Buch richtig entspannt weglesen, aber lernt dabei trotzdem noch was über die queere Community.
Das liegt daran, dass Lisa, die Hauptfigur, selbst bei null anfängt. Sie ist ein richtig realistisch beschriebenes „Landei“ aus Bayern – ich darf das sagen, ich bin ein Landei aus der Eifel, außerdem ist es nicht per se schlecht ein Landei zu sein ;-) – findet aber gute Freund*innen, die ihr alles erklären, wenn sie Fragen hat. Auf diese Weise bekommt auch der/die Leser*in Erklärungen, ohne sich komisch fühlen zu müssen.
Generell konnte ich mich super in Lisa hineinversetzen, auch wenn ich selbst nicht queer bin. Sie ist einfach so unglaublich realistisch und nachvollziehbar geschrieben, dass ich richtig mit ihr mit gefiebert habe. Coming of Age (und Coming Out) vom feinsten, würde ich sagen.

Meine Lieblingsfiguren waren aber trotzdem Sibylle und Maja. Komplett unterschiedliche Generationen, aber vom Wesen her ähnlich: Offen, neugierig und klug. Von Maja stammt auch mein Lieblingszitat:

Es geht ums Verliebtsein, nicht um Labels.

– S.169

Das kann man so stehen lassen!

Übrigens glaube ich, dass das Buch noch viel mehr Lesefreude bereitet, wenn man Köln kennt. Ich kenne Köln ja und hatte viel Spaß dabei, die Karte in der vorderen Innenklappe und mein Wissen zurate zu ziehen, um zu überlegen, wo Lisa gerade genau ist. Wirklich gut und genau beschrieben. Ich mag es, wenn man literarische Schauplätze selbst besuchen kann, wenn man möchte.

Fissels Senf

Hallo erst Mal,

ich muss meinem Schwesterchen da sehr zustimmen. Die Leser*innen werden gut an die Hand genommen und durch die queere Community geführt. Und selbst wenn man sich schon lange in der LGBTQIA+ Bubble bewegt ist es nicht störend erklärt, weil man einfach Lisa so gut nachfühlen kann.
Ich muss ja zugeben, dass ich ab einem gewissen Punkt im Buch auf die große unerwartete Wendung gehofft habe, weil mein persönliches Ship doch ein bisschen anders aussah. Dennoch bin ich vollkommen mit dem Verlauf der Handlung zufrieden.

Meine absoluten Lieblinge sind und bleiben Maja und Sybille, meiner Meinung nach auch die reifsten und weisesten Charaktere der Story.

Abschließend muss ich noch sagen, dass ich es sehr schön fand, keine „böser“ cis hetero Mann Story zu finden. Ich finde das passiert viel zu häufig bei sexual awaking Geschichten…

Alles in allem war das Buch sehr entspannt zu lesen und es hat einfach Spaß gemacht, es zu verschlingen.
Das Cover ist sehr schön gestaltet und die Innenklappen haben mir besonders gut gefallen. Ich werde es auch bald nachholen die Playlist zu hören, einige Lieder kenn ich schon und freu mich daher sehr auf die anderen. :-)
So viel von mir.

Deine
Marina (DarkFairy) & Fissel

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