Mein Senf zu: Florian
Sei gegrüßt.
Tja, aktuell hänge ich zu hause rum. Viel machen kann ich nicht. Corona hat mich nun doch noch erwischt. In erster Linie liege ich auf dem Sofa und schaue Star Trek oder The Mentalist. Also auch nur Kram, was ich schon tausend mal gesehen habe.
Naja, aber heute dachte ich, könnte ich dir doch endlich mal dieses wundervolle Bilderbuch empfehlen, dass schon so lange hier auf meinem Schreibtisch liegt. So hat dieses blöde Virus wenigstens etwas Gutes, denn das Buch musst du sehen!
Vielen Dank an den Zuckersüß Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars.
Die Rezension gibt natürlich dennoch meine ehrliche Meinung wieder.
Allgemeine Infos
Titel | Florian |
Autor*in | J.R. und Vanessa Ford |
Illustrator*in | Kayla Harren |
Übersetzer*in | Linus Giese |
Verlag | Zuckersüß Verlag |
ISBN | 978-3-949315-17-6 |
Seiten | 40 |
Erscheinungsdatum | 18.05.22 |
Preis | 24,90 € |
Stand: 18.06.22, 19:16 Uhr
Mein Senf
Wer sich ein bisschen in der queeren Community auskennt, erahnt bereits am Cover recht schnell, worum es geht. Den Hauptteil des Covers nimmt ein fröhliches Kindergesicht ein, aber im Hintergrund, lässt sich eindeutig die trans* Flagge erkennen.
Mir gefällt die Unaufdringlichkeit, mit der auf das Thema hingewiesen wird. Jeder, der bereits für das Thema sensibilisiert ist, weiß bescheid, aber auch für Menschen, die noch nicht so im Thema drin sind, ist es ein ansprechendes Cover, wodurch (hoffentlich) weitere Leser*innen angezogen werden.
Die Zeichnungen im Buch sind anders als das Cover und das Vorsatzpapier weniger… comichaft. Stattdessen geht der Stil in eine realistischere Richtung – wobei es natürlich immer noch gezeichnete Illustrationen bleiben, gezielt für Kinder gemacht. Mir persönlich gefällt der Zeichenstil vom Cover etwas besser, aber das ist ja wirklich Geschmackssache.
Überwältigend finde ich allerdings, wie krass inklusiv die Bildsprache ist: Es gibt dicke und dünne Menschen, asiatisch und westlich gelesene Menschen, verschiedene Hautfarben sind ebenso vertreten, wie andere Ausprägungen von Diversität: man kann ein Kind mit Cochlea-Implantat entdecken, genauso wie eines, mit Vitiligo und eines im Rollstuhl. Davon kann sich so manches Kinderbuch eine wirklich dicke Scheibe abschneiden. Grandios!
In erster Linie geht es natürlich auch um die Geschichte. Florians Geschichte ist so einfach wie eindringlich geschrieben. Absolut Kindegerecht, wird erklärt, was es bedeutet trans* zu sein und was es bedeutet, wenn trans*Personen einfach als die akzeptiert werden, die sie sind.
Jede*r hat das Recht einfach er/sie/xier selbst zu sein! Leider ist mensch in der Regel dabei auch auf sein Umfeld angewiesen. In einer gewissen Weise lässt sich dieses natürlich beeinflussen (man sucht sich zum Beispiel seine Freund*innen selbst aus), aber gerade für Kinder, sind die Möglichkeiten noch wesentlich beschränkter. Rückhalt in Familie und Schule/Kindergarten bedeutet hier die Welt für die (charakterliche) Entwicklung.
Um zu sensibilisieren und aufzuklären, braucht es Bücher wie „Florian“.
Dieses Buch gehört als Standardausstattung in absolut jeden Kindergarten dieses Landes!
Deine
Marina
(DarkFairy)