Mein Senf zu: I Was Born for This

Sei gegrüßt.

Mir war kürzlich nach einem Jugendbuch. Ich lese einfach sehr gerne Jugendbücher. Die Themen, die mich interessieren, werden hier einfach häufiger behandelt. Ich fühle mich Jugendlichen generell näher als mittelalten Menschen und Romanen in denen es um Familien- und Jobprobleme geht oder so. Tja, man ist so alt wie man sich fühlt, oder? Zumindest wenn es um die Literaturauswahl geht.

Jedenfalls, fiel meine Wahl einfach auf „I was born for this“, weil es auf meinem eReader direkt verfügbar war und ich die Autorin mag. Mit dem Klappentext habe ich mich gar nicht aufgehalten…

Allgemeine Infos

InhaltsangabeEckdatenAutor*in
Cover des Buches "I was born for this" von Alice Oseman. Das Cover ist orange. Oben steht der Name der Autorin in der unteren Hilfe der Titel. Dazwischen sind einige Skizzen von verschiedenen Menschen.Sie werden wissen, wer ich bin. Und dann bin ich etwas wert.
Angel Rahimi ist ein Fangirl. Sie lebt eigentlich nur für The Ark – ein Pop-Rock-Trio, das seit ein paar Jahren die Musikwelt im Sturm erobert hat. Als The Ark endlich ein Konzert in London geben, ist Angel zu einem persönlichen Meet and Greet mit Jimmy, Rowan und Lister eingeladen. Aber dabei läuft einiges aus dem Ruder und Angel findet sich plötzlich in einem Toilettenraum wieder – zusammen mit Jimmy …

– Klappentext
Cover des Buches "I was born for this" von Alice Oseman. Das Cover ist orange. Oben steht der Name der Autorin in der unteren Hilfe der Titel. Dazwischen sind einige Skizzen von verschiedenen Menschen.

Titel  I Was Born for This: Wir alle brauchen etwas, woran wir glauben
Autor*in  Alice Oseman
Verlag  Loewe
ISBN  978-3-7432-1221-3
Seiten  448
Erscheinungsdatum  19.07.2023
Preis  17,95 €
Stand: 13.08.23, 12:31 Uhr
Alice Oseman veröffentlichte den ersten Roman mit 19 Jahren. Inzwischen sind drei weitere Jugendromane erschienen sowie die erfolgreiche Webcomicserie Heartstopper. Alice starrt am liebsten stundenlang auf einen Computerbildschirm, stellt dabei die menschliche Existenz in Frage und tut alles Mögliche, um einen ordentlichen Bürojob zu vermeiden.

Verlagsangabe online (Stand: 13.08.23, 12:31 Uhr)

Mein Senf

Ich liebe Alice Osemans Bücher einfach! Auch hier haben wir wieder ein grandioses Jugendbuch, absolut am Puls der Zeit. .oO(Und während ich das so formulieren, fühle ich mich doch plötzlich eher wie 50…) Es geht um Freundschaft – sowohl online als auch offline – und um Fan-Kultur.

Auf das Thema Fan-Kultur möchte ich als erstes eingehen:
Mich ließ das Buch mehr als einmal das Fan-Phänomen rund um die koreanische Boyband BTS oder auch um Sänger Harry Styles denken. Und ja, auch mich konnte ich teilweise wieder erkennen – wenn auch in anderen Genres verwurzelt und nicht ganz so hyperfokussiert auf eine Band.
Besonders die Tatsache, dass ich mich wiedererkennen konnte, fand ich gut und überraschend zugleich. Ich gebe zu, dass ich in der Vergangenheit schon hin und wieder so ein typisches „kreischendes Teenie-Fangirl“-gleich-Fan Bild im Kopf hatte. Oseman zeigt hier deutlich, warum Fan sein so viel mehr ist und dass dieses von den Medien gezeichnete Bild auch einfach in großen Teilen nicht stimmt.

Und auch das Thema Freundschaften bietet für alle Leser*innen viel Identifikationspotential. Gerade heutzutage ist es einfach sich mit vielen Menschen weltweit zu vernetzen und neue Freundschaften zu schließen. Im Buch wird zwischen Internet-Freund*innen und Freund*innen unterschieden. Das gefällt mir, denn es gibt einen Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Was auf keinen Fall heißen soll, dass es unmöglich ist, im Internet „richtige“ Freund*innen zu finden. Es gehört nur auch ein Treffen von Angesicht zu Angesicht dazu.
In „I Was Born For This“ treffen sich Angel und Juliet, die sich im Internet kennengelernt haben, um zusammen eine Woche zu fangirlen und sich endlich mal so richtig kennenzulernen. Das Internet ermöglicht es, dass Menschen mit gleichen Interessen und Werten zu einander finden können, auch wenn sie weit voneinander entfernt leben.
Dass das leider sowohl positiv, als auch negativ sein kann, ist ein anderes Thema… Ich sag nur: Früher hatte jedes Dorf einen Dorftrottel, heute verbünden sich diese Dorftrottel alle online…
Während Oseman im Buch beim Thema Fan-Kultur selbst eine Parallele zu früheren Generationen zieht (Stichwort „Beatles“), möchte ich das hiermit für Online-Freundschaften tun: Was ist eine Internet-Freundschaft – sei es über Tumblr, Instagram oder ein Forum – letztlich anderes als es Brieffreundschaften waren (und sind)? Es gab früher in Zeitungen und Magazinen Annoncen, in denen Menschen nach Brieffreund*innen mit gleichen Interessen gesucht haben – gibt es by the way immer noch, wird nur seltener. Wo ist der Unterschied?

Abschließend jetzt noch ein Punkt, wieso wir viel mehr solcher Bücher brauchen.
Anders als in anderen Büchern der Autorin – wie z.B. „Loveless“ oder „Heartstopper“ – liegt das Thema Diversität nicht im Fokus sondern wird einfach „gelebt“. Da gibt es eine muslimische und eine christliche Figur. Es gibt People of Color und auch queere Figuren. Es wird erwähnt, es hat hin und wieder Einfluss auf die Geschichte, aber es ist nicht das Zentrum. Es geht beispielsweise nicht nur darum, dass eine Figur von Rassismus betroffen ist. Es geht im Kern um etwas völlig anderes, wodurch die Figuren in erster Linie das werden, was sie sind: normal.

Deine
Marina
(DarkFairy)

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