Mein Senf zu: Deftig Vegan – Mediterran
Sei gegrüßt.
Ich bin bei Büchern ein absoluter Cover-Käufer. Spricht mich das Cover nicht an, hat ein Buch es schon deutlich schwerer in mein Regal einzuziehen. Auch – oder gerade – bei Kochbüchern muss ich direkt Lust haben mit dem Kochen anzufangen, weil ich unbedingt dieses leckere Gericht essen will.
Das heutige Kochbuch hat das, für mich zumindest, hervorragend erfüllt. Aber nicht nur, dass ich das Cover-Gericht unbedingt ausprobieren wollte, nein auch der Aufdruck „Schlemmen wie im Urlaub“ – und das auch noch 100% vegan – klang unglaublich verlockend und genau richtig für den bevorstehenden (mittlerweile ja eher eingetroffenen) Sommer.
Ich habe meinem Lieblingsverlagsvertreter gleich mal eine Anfrage für ein Leseexemplar geschickt, weil das Kochbuch einfach für alles geil klang: Für den Laden, für den Blog und auch für mich.
Vielen Dank an den Becker Joest Volk Verlag und besagten Verlagsvertreter für die Bereitstellung eines Leseexemplars.
Die Rezension gibt natürlich dennoch meine ehrliche Meinung wieder.
Allgemeine Infos
Gesund schlemmen ist nirgendwo leichter als in den Urlaubsländern am Mittelmeer. In diesem veganen Kochbuch nimmt die Köchin und Ökotrophologin Sie mit auf eine Reise in den sonnigen Süden und verwöhnt Sie mit über 70 veganen mediterranen Gerichten. Darunter finden sich viele beliebte Klassiker aus Italien, Spanien, Frankreich, Griechenland und der Türkei, aber auch moderne Interpretationen der südländischen Küche.
Alle Rezepte kommen ohne tierische Zutaten aus, strotzen dennoch vor Aroma und lassen weder Fisch und Fleisch noch Käse vermissen. Neben den Hauptzutaten sind aromatische Kräuter und Knoblauch, gesundes Olivenöl und Nüsse sowie Linsen oder Kichererbsen für den vollen, herzhaften Geschmack verantwortlich – und natürlich eine Prise südländische Leichtigkeit.
Los geht’s mit köstlichen geselligen Tapas und Antipasti. Es folgen üppige Salate, herzhafte Suppen und geschmorte oder ofengebackene Gemüsegerichte. Pasta, Polenta und Pizza fehlen ebenso wenig wie süße Dolci und Kuchen zum Espresso. Ein Kochbuch für alle, die südländische Rezepte lieben und sich gut, gesund und genussvoll ernähren möchten.
Titel | Deftig Vegan: Mediterran |
Autorin | Anne-Katrin Weber |
Fotograf | Wolfgang Schardt |
Übersetzer*in | – |
Verlag | Becker Joest Volk Verlag |
ISBN | 978-3-95453-231-5 |
Seiten | 192 |
Erscheinungsdatum | 15.04.2022 |
Preis | 32,- € (Stand: 13.06.22) |
Mein Senf
Wie sollte es anders sein: Das erste Rezept, dass ich ausprobiert habe, war das des Gerichts auf dem Cover („Artischocken-Quiche“). Gar nicht so aufwendig oder kompliziert zu machen, wie es auf den ersten Blick wirkt und wirklich sehr lecker – bis auf etwas zu viel Salbei für meinen Geschmack, aber das passe ich einfach beim nächsten Mal an.
Aber kommen wir mal zum Kochbuch selbst. Zunächst gibt es eine wirklich ganz kurze Einführung dazu, was mediterrane Küche eigentlich ist. Danach kommt der Rezeptteil, der sich in folgende Bereiche unterteilt:
- Antipasti und Tapas (13 Rezepte)
- Suppen und Eintöpfe (11 Rezepte)
- Gemüse und Hülsenfrüchte (15 Rezepte)
- Pasta und Risotto (14 Rezepte)
- Pizza und Quiche (9 Rezepte)
- Dessert und Kuchen (8 Rezepte)
Daran schließen sich dann noch Zutaten- und Rezeptregister an. Zwischendurch finden sich drei Mal je vier Seiten Warenkunde, wovon allerdings immer zwei Seiten auf zwei große, ganzseitige Fotos entfallen.
Ich mag die Verteilung bzw. Gewichtung der Rezepte, da hier ein recht ausgewogenes Verhältnis herrscht, sprich, nicht viel zu viele Suppen oder Desserts zum Beispiel. Warenkunde mag ich ebenfalls immer ganz gerne und finde das (auch hier) sehr interessant, aber die Art und Weise – spricht wenige Zutaten (Knoblauch, Olivenöl, Mediterrane Kräuter), unverhältnismäßige Fotos (I mean: zwei ganzseitige Fotos mit Knoblauchknollen? Really?) und zufällig wirkende Verteilung im Buch – wirkt eher, als hätte man noch ein paar leere Seiten füllen müssen, um nicht am Ende so viele
Allerdings ist das beim Aufbau des Buches dann auch der einzige Minuspunkt, den ich anzumeckern hätte. Wie gesagt, ist inhaltlich in Bezug auf die Rezepte nichts auszusetzen.
Für das schnelle Abendessen nach der Arbeit ist das Kochbuch weniger geeignet. Von 70 Rezepten sind laut Angaben nur 11 in maximal 30 Minuten zubereitet, alle anderen brauchen länger. Allerdings hat mediterrane Küche ja auch was mit Ruhe und Genuss zu tun – und „Schlemmen wie im Urlaub“ klingt halt auch nicht nach Fast Food. Man bekommt also durch aus, was man auch erwarten sollte.
Dafür sind die Zeitangaben dann aber sehr detailliert, so wird z.B. zwischen Zubereitungs- und Garzeit unterschieden. Mir gefällt, dass man gleich einen genaueren Überblick darüber hat, was auf einen zukommt. 30 Minuten Zubereitungszeit plus dann 30 Minuten backen (was das Gericht in der Regel ja „von alleine“ tut, also ohne Aufsicht, Anfeuerung oder Händchenhalten) klingen auch (bzw. gerade) nach der Arbeit wesentlich willkommener als eine nicht unterteilte Zeitangabe von den gesamten 60 Minuten.
Die Rezepte sind vielfältig – kalt und warm, mit und ohne Soja oder Gluten – und decken mehr oder weniger des gesamten mediterranen Raum ab. Die Zutaten sind bis auf ein zwei Ausnahmen alle im gut sortierten Supermarkt zu bekommen – Filo- oder Yufkateig war für die getestete Quiche nicht aufzutreiben, aber normaler Blätterteig tat es auch. Mir macht es großen Spaß in dem Kochbuch zu blättern und meinen nächsten kulinarischen Ausflug zu planen.
Für alle, die also gerne kochen, sich dafür auch mal etwas mehr Zeit nehmen, und die mediterrane Küche mögen, ist „Deftig Vegan Mediterran“ das perfekte Kochbuch!
Deine
Marina
(DarkFairy)