Mein Senf zu: The Prom (Buch)

Sei gegrüßt.

Auf folgendes Buch stieß ich, als eine Kundin mich bat Bücher mit einem lesbischen Pärchen in der Hauptrolle zu empfehlen. Schwule Pärchen sind, auf den ersten Blick zumindest, und besonders bei den aktuellen Buchprogrammen viel häufiger vertreten und leichter zu finden. Und da mir auffiel, dass es in meinem eigenen Regal ähnlich aussieht, wollte ich diesen Umstand gleich mal ändern. „The Prom“ durfte also nicht nur im Laden, sondern auch bei mir einziehen. Die Kundin kannte diesen Titel allerdings tatsächlich schon, aber wir haben noch was gefunden.

Allgemeine Infos

InhaltsangabeEckdatenAutor*in

Cover The Prom von Saundra Mitchell

Emma liebt Alyssa und Alyssa liebt Emma. Und die beiden wollen zusammen zum Highschool-Abschlussball gehen. Eigentlich keine große Sache. In Edgewater im tiefsten Indiana aber offenbar doch: Die Mädchen verursachen einen Skandal! Hilfe kommt von völlig unerwarteter Seite: Aus dem fernen New York mischen sich zwei Broadway-Stars ein, die für Emma und Alyssa kämpfen wollen – und nebenbei ein wenig Werbung in eigener Sache dringend benötigen. Das verschlafene Edgewater und die örtliche Highschool geraten plötzlich ins Scheinwerferlicht des nationalen Medienspektakels, und mittendrin Emma und Alyssa. Wird ihre Liebe das aushalten?

– Klappentext
Titel  The Prom
Autor*in  Saundra Mitchell
Übersetzer*in  Melike Karamustafa
Verlag  Heyne fliegt
ISBN  978-3-453-27303-0
Seiten  288
Erscheinungsdatum  14.12.2020
Preis  12,- €

Stand: 15.08.22, 12:47 Uhr

Saundra Mitchell hat sich bereits als Autorin von zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern einen Namen gemacht. 20 Jahre lang arbeitete sie außerdem als Drehbuchautorin und Produzentin für Film und Fernsehen. In ihrer Freizeit beschäftigt sich Saundra Mitchell mit Fan-Fiction und Geschichte sowie mit ihrer Familie.

Verlagsinfos online (Stand: 15.08.22, 12:45 Uhr)

Mein Senf

Das Buch ist – wie mittlerweile sehr verbreitet und üblich bei Liebesgeschichten, gerade im Jugend- bzw. New-Adult-Bereich – gewissermaßen zweigeteilt. Es wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Emma und Alyssa erzählt. In diesem Fall halte ich das für besonders gelungen, da der Erzählstil sich deutlich unterscheidet und somit auch die verschiedenen Persönlichkeiten der Protagonistinnen untermalt. Besonders die Teile aus Emmas Sicht gefielen mir stilistisch gut. Es hatte etwas Gedankenstrom-mäßiges, freches (bis hin zu stellenweiser Verbitterung) und authentisches.

Generell mochte ich Emma wirklich sehr gerne, aber auch Alyssa war eine tolle Hauptfigur. Gerade ihre Unterschiede machten die Beziehung und auch die Erzählstruktur so spannend. Beide waren für mich glaubwürdig und als Identifikationsfigur geeignet.
Die Nebenfiguren blieben allerdings leider alle etwas flach. Es wurde sich zu stark auf die ein, zwei Persönlichkeitsmerkmale konzentriert, die die Geschichte weiterbringen sollte. Allerdings soll es ja in erster Linie um das Pärchen und ihre Geschichte gehen. Außerdem handelt es sich nicht um eine epochale Buchsaga, sondern um ein verhältnismäßig kurzes Buch, daher passt das schon so.

Aber kommen wir mal zum Kernstück der Geschichte: Dem Prom, also dem High-School-Abschlussball. Ich bin nicht sicher, wie realistisch die Darstellungen von Proms in Filmen und Büchern wirklich sind, aber aufgrund der hohen Deckungsgleichheit, stelle ich mir einen Prom eigentlich genau so vor: Liebe, Drama und ein wenig Broadway-Glamour.
Alles völlig überzogen und den Erwartungen nie gerecht werdend.

Das Drama in diesem Fall ist allerdings eindeutig zu krass und unfassbar ekelhaft (auf menschlicher Ebene). Umso cooler finde ich, dass Emma, nicht für alle Zeiten die Schnauze voll hat von Proms, sondern etwas ändern will. Mehr verrate ich an dieser Stelle wegen Spoilern nicht.
Genauso möchte ich nicht zu detaillier auf den Sinneswandel einiger Figuren gegen Ende des Buches eingehen. Nur so viel: Mir ging das zu schnell. Für die Handlungsstruktur des Romans kann ich darüber hinweg sehen, aber realistisch ist das wohl eher nicht. Leider!

Alles in allem, ist „The Prom“ ein gelungenes Jugendbuch. Gut geschrieben, mit sympathischen Hauptfiguren und einer tollen Liebesgeschichte.

Deine
Marina
(DarkFairy)

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