Der Sommer steht vor der Tür – Urlaubsplanung möglichst nachhaltig

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Der Sommer steht vor der Tür. Für die meisten bedeutet das auch gleichzeitig Urlaub. Auch wir machen dieses Jahr noch mal so richtig Urlaub. Mein Kriterium war „Ich möchte eine Palme sehen“ – und so entschieden wir uns nach einigem hin und her schließlich für Menorca.
Ja, ich weiß, da müssen wir hinfliegen, aber leider (!!!) ist Zugfahren in den Süden deutlich teurer, sonst hätte ich das bevorzugt. Wie man aber trotzdem nachhaltiger Urlaub machen kann, indem man auf einige Kleinigkeiten und einfache Dinge achtet, dazu möchte ich dir heute ein paar Tipps geben.

Das Urlaubsziel an sich – Wer die Wahl hat, hat die Qual

Für mich war nach der letzten Erfahrung vor vier Jahren klar, dass ich nicht wieder nach Mallorca möchte, obwohl die Gegend an sich wirklich sehr schön ist. Massentourismus ist einfach nicht die richtige Wahl, weder für die Natur, noch für die Kultur des Urlaubslandes – und somit auch nicht für mich, da ich beides sehr schätze.
In der Zeitschrift „greenLIFESTYLE“ las ich vor einer Weile einen Artikel über Menorca (Ausgabe 4/2021). Im Gegensatz zu ihrer großen Schwester Mallorca, wurde Menorca von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Etwa die Hälfte der kleinen Insel steht unter Naturschutz. Massentourismus mit diesen gigantischen Hotelklötzen ist also kaum möglich.

Eine Welle bricht sich an einer Sandburg bei SonnenuntergangGenau auf diese Weise, lässt sich Urlaub nachhaltiger Planen: Indem man ein Ziel wählt, welches an sich schon nicht als eher schwierig zu betrachten ist.
Besser noch ist es natürlich, gar nicht so weit zu fahren, sondern vielleicht sogar in Deutschland Urlaub zu machen. Langeoog kann ich da sehr empfehlen. Aber das muss auch nicht immer sein. Hin und wieder mal woanders hin zu fahren (oder zu fliegen) halte ich für absolut vertretbar. Man muss ja nicht zwei mal im Jahr (oder öfter) durch die Gegend fliegen. Alle paar Jahre mal so einen Urlaub macht ihn außerdem noch besonderer.

Die Anreise – Der Weg ist nicht immer das Ziel

Wir brauchen gar nicht lange darüber zu diskutieren, dass Fliegen ökologisch betrachtet die schlechteste Wahl ist. Am besten (im Sinne der CO2-Bilanz) ist die Reise mit der Bahn oder dem Fernbus.
Ich kann es aber wie gesagt absolut verstehen, wenn man gerne auch mal weiter weg möchte, bzw. zu Zielen, die ohne Flugzeug nur sehr umständlich zu erreichen sind. Daher ist dann hier die Devise: Seltener und für einen längeren Zeitraum wegfliegen. Also nicht nur mal eben schnell für einen Tag oder übers Wochenende.

Wenn geflogen wird, sollte man sich um eine CO2-Kompenstaion bemühen. Das habe ich vor vier Jahren für unsere Flüge gemacht und das werde ich auch jetzt (und in Zukunft) wieder tun. Mehr Infos und einige Möglichkeiten zum Kompensieren, hat Utopia hier einmal zusammen getragen: CO2-Kompensation: Warum du nicht mehr ohne Ausgleich reisen solltest (Stand: 21.04.22; 11:03 Uhr)

Vor Ort – Benimm dich einfach nicht wie die Axt im Walde

Man sollte meinen, das Dinge wie „Nimm deinen Müll mit und lass ihn nicht in der Gegend herum liegen“ selbstverständlich sind, aber scheinbar nicht. Ehrlich gesagt, erwarte ich eigentlich nicht von dir, dass du wirklich Müll rum liegen lässt, aber ich weiß ja auch andererseits gar nicht wer hier alles mitliest. Also: Nimm deinen Müll wieder mit und entsorge ihn ordnungsgemäß.

Aber auch auf (etwas) weniger offensichtliche Dinge kannst du achten, um deinen Urlaub nachhaltiger zu gestalten:

Fortbewegung – Oder: Wie kommst du von A nach B?

Musst du unbedingt mit dem Auto fahren – oder dir sogar einen Mietwagen nehmen – um von einem Ort zum anderen zu gelangen? Wie wäre es stattdessen mit dem Fahrrad (auch die kann man ja mieten)?
Blick über einen Fahrradlenker hinweg einen Weg durchs Grüne entlangIch finde es oft super nervig mit dem Auto zu fahren. Man muss sehr konzentriert sein (zugegeben, das würde auf dem Fahrrad auch nicht schaden), tanken kostet ne Menge Geld, und einen Parkplatz muss man auch immer erstmal finden (und meist noch mal extra bezahlen).
Mit dem Fahrrad ist doch viel angenehmer. Man sieht mehr von seiner Umgebung – finde ich zumindest – genieß Sonne und Wind im Gesicht und kann viel einfacher mal eben schnell anhalten, wenn man sich etwas genauer anschauen möchte.

Für längere Distanzen oder Shopping-Ausflüge bietet sich dagegen der ÖPNV an – den gibt es ja nicht nur bei uns. Informiere dich einfach vorher, wie es mit dem ÖPNV-Netz am Urlaubsziel aussieht und plane entsprechend.
Wir haben z.B. unseren als erstes ins Auge gefassten Urlaubsort noch einmal verworfen, da auf Menorca einige Buslinien nur im Sommer fahren (und wir eben nicht in der Hauptsaison dort sind). Das ist mit etwas Planung nicht weiter schlimm. Wir haben uns einfach einen anderen Ort ausgesucht, von wo aus wir mit den (immer fahrenden) Hauptlinien gut Ausflüge starten können. Der ÖPNV ist bequem, i.d.R. günstig und vor allem deutlich umweltfreundlicher als das Auto.

Andenken und Mitbringsel

Auch in diesem Bereich solltest du dich (je nach Urlaubsland) vorab informieren. Es gibt ja immer wieder Fälle, wo ahnungslose Touristen Dinge kaufen, die eigentlich (aus verschiedenen Gründen) gar nicht verkauft werden dürfen. Oder man kauft irgendwelche Plagiate zu überhöhten Preisen. Oder man sammelt einfach unschuldig Muscheln und darf auch die offiziell gar nicht aus dem Land ausführen – je nach Land kann das echt Ärger mit dem Zoll geben. Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Ich mag als Souvenir, oder Geschenk für meine Lieben zuhause, am liebsten landestypische Dinge – oder Fingerhüte mit Ortsmotiven, die sammelt meine Mama nämlich ;-)
Beim Kauf versuche ich darauf zu achten, nicht in den reinsten Souvenir-Kitsch-Buden zu kaufen, sondern einfach ganz normal im Laden, auf dem Markt o.ä.. Ich versuche und hoffe, die lokale Wirtschaft zu unterstützen und keine China-Importe zu kaufen. Und es sollte vielleicht auch noch etwas sein, was man selbst bzw. der Beschenkte auch wirklich braucht (oder haben möchte, weil brauchen in dem Sinne tut meine Mama die Fingerhüte auch nicht, aber sie bereiten ihr Freude). Das klingt jetzt wie ein Öko-Ü-Ei, aber es ist halt am nachhaltigsten so.
Um mal ein konkretes Beispiel zu nennen: Aus Mallorca haben wir uns einen Kochlöffel aus regionalem Olivenholz als Andenken mitgenommen. Und ich liebe diesen Kochlöffel! Ich benutze quasi keinen anderen mehr.

Denn woanders ist auch, wenn man das genau betrachtet, ein verkapptes Hier (aus: Alligatoah – Wie Zuhause)

Ansonsten kannst du im Urlaub natürlich einfach auf die selben Dinge achten, wie zuhause.
Iss nicht jeden Tag Fleisch. Gehe kurze Strecken zu Fuß. Trink (wenn im Urlaubsland unbedenklich) Wasser aus dem Hahn. Versuche regional einzukaufen und/oder zu essen. Nimm dir zum Shoppen doch einfach eine Tasche mit, statt neue Tüten zu erhalten. Versuche einfach insgesamt verantwortungsbewusst und bedacht zu handeln.

Sonstiges – Es sind manchmal die kleinen Dinge

Es gibt sicher noch eine Vielzahl an Dingen auf die man achten kann und vielleicht auch sollte. Ich würde an dieser Stelle niemals von mir behaupten, ich sei eine Expertin in Sachen „nachhaltig Reisen“. Ich versuche einfach mein Bestes und gebe meine Erfahrungen und Gedanken weiter, damit du nicht die gleichen Gedanken wälzen musst, sondern dann vielleicht schon neue Ideen entwickeln kannst.

Manchmal sind es einfach auch unbedeutend oder abwegig erscheinende Dinge, die meine Gedanken anregen. So auch mein abschließender Hinweis bzw. Tipp: Sonnencreme.
Ich habe mich eingehend mit Sonnencreme beschäftigt (meine Quellen findest du unten), denn fliegt man ans – oder mitten ins – Mittelmeer, ist es definitiv gesünder sich um einen entsprechenden Sonnenschutz zu kümmern. Aber Sonnencreme ist nicht gleich Sonnencreme. Grob gesagt gibt es zwei Arten: Chemische UV-Filter und mineralische UV-Filter. Mineralische Sonnencremes hinterlassen häufig einen leichten weißen Film, den die meisten nicht mögen. Chemische UV-Filter sind dagegen häufig schädlich für Korallen, sollten also daher nicht in großer Menge ins Wasser gelangen – tausende eingecremte Menschen im Mittelmeer dürfte als große Menge gelten. Außerdem lösen sie häufiger Allergien aus. Mir ging es aber v.a. um den Umweltaspekt (da ich zum Glück keine sonderlich empfindliche Haut habe).
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mir für den Urlaub eine mineralische Sonnencreme von einem Naturkosmetik-Hersteller aus Berlin gekauft. Der Hersteller gibt an, dass die Creme unschädlich für Korallen und Gewässer ist und auch keine Nanopartikel enthält, aber trotzdem nicht extrem weiß macht. Ich bin sehr gespannt. Wird im Urlaub ausgiebig getestet.

Deine
Marina
(DarkFairy)
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