Mein Senf zu: Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel

Werbung || Rezensionsexemplar

Seid gegrüßt.

Bereits letzten November habe ich das Buch gelesen, das ich euch heute vorstellen möchte. Aufgrund der Luther-Themenwochen, meiner Teilnahme am Blogventskalender und anderen terminlich vorrangigen Beiträgen, komme ich aber erst jetzt dazu die Rezension zu veröffentlichen.
Bei dem Buch handelte es sich übrigens, um das allererste Leseexemplar, das ich angefragt habe.

Daher möchte ich mich an dieser Stelle auch beim Dumont-Verlag noch einmal für die Zusendung des Buches, sowie für den wirklich freundlichen Kontakt bedanken.

Allgemeine Infos

KlappentextEckdaten
Goldfisch Ian fällt. Aus dem 27. Stock. Auf seinem Weg nach unten fliegen die Fenster des Hochhauses an ihm vorbei – und mit ihnen die Geschichten der Menschen, die dahinter wohnen. Während Ian auf den Bürgersteig zurast, erhaschen wir gemeinsam mit ihm einen Blick auf die Schicksale dieser Menschen. Ein Leben wird beginnen, eines enden, und am Schluss begreifen wir, dass das Glas, das jeden von uns umgibt, zerbrechlicher ist, als wir oft meinen. 
Ein Roman, so glanzvoll und schillernd wie ein Goldfisch – oder wie das Leben selbst.

Titel Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel
Autor Bradley Somer
ISBN-13 978-3-8321-6360-0
Verlag Dumont
Erscheinungsjahr 2016 (Taschenbuch)
Genre Belletristik
Seiten 320
Preis 9,99 €

Mein Senf

Ausnahmsweise möchte ich einmal mit dem letzten Satz des Buches (und damit der Danksagung) beginnen:

Kein einziger Mensch lebt sein Leben allein; wir alle leben unsere Leben gemeinsam.

Was genau er damit meint, und das dies tatsächlich so ist, zeigt Bradley Somer auf eindrucksvolle Weise in seinem Roman „Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel“.

Sehr auffällig ist wohl, dass Somer, obwohl eigentlich nicht mehr sehr modern, sich für einen auktorialen Erzähler, wie er im Buche steht, entschieden hat. So werden mehrere Handlungsstränge parallel erzählt und der Erzähler ist tatsächlich allwissend. Immer wieder ermöglicht er einen Ausblick auf die Zukunft der Protagonisten – ob es nun im Buch noch dazu kommt oder nicht, ist unterschiedlich.

Ian springt erst in Kapitel 54 vom Balkon, als ihm eine tragische Folge von Ereignissen die Chance eröffnet, seinem wässrigen Gefängnis zu entfliehen.

– S. 12; Kapitel 2

Die Handlungsstränge verlaufen allerdings nicht nur parallel, sie kreuzen sich auch. So sind sie z.T. dadurch verbunden, dass der Goldfisch Ian an dem Stockwerk vorbeisaust, in denen die handelnden Protagonisten gerade anzutreffen sind und er einen kurzen Blick auf das Leben der Protagonisten erhascht. Andere Handlungsstränge kreuzen sich, indem die verschiedenen Figuren sich z.B. auf der Treppe treffen.
Diese Situationen sind dann mehrmals im Buch vorhanden, jeweils aus der Perspektive der anderen Figur.

Mir gefiel diese Art des Handlungsverlaufs sehr gut. Besonders, weil sie deutlich macht, was damit gemeint ist, dass niemand von uns sein Leben allein lebt (s.o.). Ob wir wollen oder nicht, auf die ein oder andere Weise ist unser Leben immer mit den Leben der Menschen um uns herum verknüpft.

Aber nicht nur das Leben wird von Somer näher betrachtet, sondern auch die Phänomene Zeit und Raum greift er als philosophische Aspekte sehr eindrucksvoll auf. Ein Beispiel dafür ist das Zitat in dem Bild oben.

Obwohl „Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel“ meiner Meinung nach sehr zum Nachdenken anregt und sogar philosophische Aspekte beinhaltet, lässt sich das Buch doch leicht und locker lesen. Die Sprache ist hin und wieder für meinen Geschmack sogar fast etwas zu derb, aber da es nur wenige Szenen betrifft, kann ich das verschmerzen.

Ich glaube, dieses Buch eignet sich sehr gut als Geschenk, wenn man unsicher ist, was der Beschenkte gerne liest. Es ist sicher für Erwachsene jeden Alters geeignet, wenn ich auch eher zu einem jüngeren bis mittelalten Publikum tendieren würde – wobei das aber ja sowie so alles Geschmackssache ist.
„Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel“ ist auf jeden Fall ein außergewöhnliches Buch.

Abschließend möchte ich nun nochmal ein Zitat bemühen, diesmal aus dem Klappentext:

Ein Roman, so glanzvoll und schillernd wie ein Goldfisch – oder wie das Leben selbst.

Besser kann ich es einfach nicht sagen.

Eure
Marina
(DarkFairy)

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