Mein Senf zu: Kanak Kids
Sei gegrüßt.
Eine Stammkundin von uns betreut auch eine Schulbücherei in unserem Einzugsgebiet. Vor einer Weile bestellte sie für eben jene Bücherei das Buch, das ich heute vorstellen möchte. Es klang einfach so gut, dass ich es unbedingt lesen musste!
Es passte aber halt auch genau in mein „Buch-Beuteschema“. ^^‘
Allgemeine Infos
Titel | Kanak Kids |
Untertitel | Halb angepasst und voll dazwischen |
Autor*in | Dimitrova, Anna |
Illustrationen von | – |
Übersetzung | – |
Verlag | Arctis |
ISBN | 978-3-03880-085-9 |
Seiten | 14.02.2024 |
Erscheinungsdatum | 384 |
Preis (D) | 19,- € |
Mein Senf
Ich habe das Buch in sehr kurzer Zeit verschlungen. Es hat mich endlich auch nochmal motivieren können auch zuhause zu lesen und nicht nur unterwegs. Das will schon was heißen ;-)
Allerdings möchte ich etwas klarstellen – und ich denke das ist kein großer Spoiler – das was da im Klappentext steht passiert auf den ersten 50 Seiten (gut bis auf den letzten Satz, die Frage, vielleicht). Ich sage das nur, weil sich dadurch der Fokus etwas verschiebt. Letztlich geht es natürlich trotzdem um ein Mädchen, dass zwei Identitäten entwickelt, um dazuzugehören…
Übrigens hat da die Autorin durchaus eigene Erfahrungen eingebracht, wenn sie auch in der Geschichte (hoffentlich) überspitzt sind.
Das Buch zeigt so ganz nebenbei auf, was Ghettoisierung wirklich bedeutet. Was es mit den Menschen macht, die dort leben, aber auch wie diese „Ghettos“ von außen betrachtet wirken. Das Fatale ist ja, dass Migranten sich immer anpassen sollen, ja nicht auffallen sollen und eigentlich bitte haargenau so leben sollen wie „wir“ – auch wenn keiner genau sagen kann, wer dieses ominöse „wir“ ist. Wobei stimmt nicht. Die Rechten können das sagen, aber die sollten wirklich kein Maßstab sein… Jedenfalls gibt es da all diese Erwartungen, aber kaum die Chance dazu. „Falscher“ Name? „Falsche“ Hautfarbe? Kopftuch? Und schon wird das mit der Wohnung in dem hübschen Viertel oder dem Job wirklich schwierig.
Auch viele dieser Mikroaggressionen und der strukturelle Rassismus sind Thema in „Kanak Kids“.
Wirklich fantastisch ist dabei aber, dass das Buch das alles (und noch etwas mehr) transportieren kann, dass mensch sich in die Figuren hineinversetzen kann und mitfühlen kann, ohne dass es dabei zu schwer wird.
„Kanak Kids“ ist kein schweres Drama. Es ist wie es auf der Buchrückseite auch vermerkt ist „eine Culture-Clash-Comedy zum Lachen und Weinen“. Das passt so gut! Tatsächlich wird mit unglaublich viel Witz erzählt – inklusive ein paar Flachwitze. Ich habe gelacht. Mehrmals. Aber ich habe auch geweint.
Ein wundervolles Buch, das nicht nur unterhält sondern auch eine Botschaft hat.
Und btw. auch ein echt starkes Cover!
Deine
Marina
(DarkFairy)
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