Mein Senf zu: Barbie (Film)

Sei gegrüßt.

Vor kurzem gab es mal wieder einen Hype um einen Kino-Film. Wir haben uns ausnahmsweise vom Hype anstecken lassen und wollten den Film auch wirklich gerne schauen.
Wie so oft haben wir es aber nicht ins Kino geschafft. Jetzt ist der Film aber auf Blue Ray erschienen. Wir haben ihn uns also gegönnt und einen gemütlichen Filmabend auf dem Sofa verbracht.

Die Rede ist natürlich von dem Film „Barbie“.

HandlungDatenBesetzung
Sie ist alles. Er ist nur Ken. Sie hat den allerbesten Tag!Im Barbie-Land zu leben bedeutet, ein perfektes Dasein an einem perfekten Ort zu führen. Außer natürlich, man steckt gerade in einer existenziellen Krise. Oder man ist ein Ken.

– Klappentext
 Originaltitel  Barbie
 Anbieter  DVD / Blu-Ray
Zum digitalen Kauf bei Amazon Prime (Stand: 04.11.23)
 Produktionsland  USA
 Erscheinungsjahr  2023
 Spieldauer  114 Minuten
 Genre  Komödie
 FSK  ab 6 Jahren
 Drehbuch  Greta Gerwig, Noah Baumbach
 Regie  Greta Gerwig
 Produktion  Tom Ackerley, Robbie Brenner, David Heyman, Margot Robbie
 Musik  Mark Ronson, Andrew Wyatt
 Figur(en)  Schauspieler*in  Synchronsprecher*in
 Stereotyp-Barbie  Margot Robbie  Anne Helm
 Beach-Ken  Ryan Gosling  Tommy Morgenstern
 Gloria  America Ferrera  Magdalena Turba
 Sasha  Ariana Greenblatt  Lana Finn Marti
 CEO von Mattel  Will Ferrell  Uwe Büschken
 Ruth Handler  Rhea Perlman  Katharina Lopinski

Es gibt noch weitere Rollen.

Trailer

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Mein Senf

Der Film war wirklich… nett. Stellenweise war er ein bisschen schräg – aber gut, das war zu erwarten – aber sonst ganz lustig und unterhaltend. Mehr aber auch nicht.

In meinen Augen wird er dem Hype absolut nicht gerecht. Er wurde ja als ein sehr feministischer Film bejubelt – zumindest hatte ich diesen Eindruck. Aber er ist jetzt nicht wirklich viel feministischer als andere Filme, die nicht komplett dem *Male-Gaze* unterliegen. Andererseits ist es natürlich mal erfrischend einen Film aus weiblichem Blickwinkel zu sehen. Dafür hätte es aber nicht unbedingt ein Barbie-Film sein müssen…

Was dem Film sicherlich nicht geschadet hat, ist die Tatsache, dass er zeitgleich mit der Filmbiografie „Oppenheimer“ in die Kinos kam und sich somit in den sozialen Medien der Trend-Hashtag „#Barbenheimer“ etabliert hat.
Um fair zu sein: Auch „Oppenheimer“ hat davon bestimmt profitiert, da es Trend wurde sich die beiden Filme in einer Arte Doppel-Feature anzuschauen. (Mehr dazu findest du auch auf Wikipedia unter Barbenheimer; Stand: 12.11.23)

Der Film ist für mich einfach nicht das feministische Werk, als dass er gefeiert wird, weil er einfach unfassbar weit an der Oberfläche bleibt.
Selbst die Umkehr der Gesellschaft in ein Matriarchat ist eben nicht der genaue Gegensatz zu unserer Gesellschaft. Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, aber: Ken hat sicher niemals Angst allein im Dunkeln nach Hause zu Laufen. Viele Frauen haben das aber in unserer Gesellschaft. Immerhin wird im Film deutlich, dass das Patriarchat auch für die Männer (Kens) nicht nur positiv ist.

Aber nicht nur das Patriarchat ist ein einzwängendes Gesellschaftliches Konstrukt unserer Welt, sondern auch der Kapitalismus. Patriarchat und Kapitalismus gehen oftmals Hand in Hand. Daher finde ich es besonders schade, dass letztlich nicht der Feminismus gewinnt, sondern der Kapitalismus.
Dass das aber halt auch einer der vorrangigsten Gründe dafür ist einen Film wie „Barbie“ zu produzieren, überrascht vermutlich nicht wirklich. Weltweit spielte der Film 1,4 Milliarden Dollar ein.[1] Damit liegt der Film laut Wikipedia (Stand: 12.11.23) auf Platz 14 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, was ich schon für eine beachtliche Platzierung halte… Erstes Ziel eines solchen Filmes ist also immer Geld in die Kassen zu spülen. Zweites dann vielleicht unterhaltsam zu sein. Ich bin unsicher, ob es die Gesellschaftskritik überhaupt in die Top 3 schafft.

Das einzige, was in meinen Augen als Ehrenrettung zu werten ist, ist die große Selbstironie des Films. Man merkt durchaus, dass der Film sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Im Zweifel macht das auch die Erzähler in mit Kommentaren nochmal besonders deutlich.
Schade eigentlich: „Barbie“ hätte ein echt lustiger, aber gleichzeitig eben auch ernster Film werden können. Letztlich ist es aber doch auch nur seichte Unterhaltung mit viel klamaukigem Humor.

Deine
Marina
(DarkFairy)

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Barbie_(Film) (Stand: 12.11.23, 16:08 Uhr)
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