Mein Senf zu: Pandatage
Sei gegrüßt.
Als ich im März ins Home-Office verschwand, habe ich mir noch fix ein Leseexemplar eingepackt, auf dass ich mich gefreut hatte, seit ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt hatte. Das Buch hat dann aber rund 3 Monate unbeachtet in meinem Zimmer herum gelegen, weil ich einfach keinen Nerv zum Lesen hatte. Schließlich habe ich das Buch aber doch zur Hand genommen und konnte es gar nicht mehr weglegen.
Allgemeine Infos
Als Pandabär verkleidet beobachtet Danny eines Tages, wie sein kleiner Sohn Will von anderen Jungen schikaniert wird, und schreitet ein. Will fasst Vertrauen in den vermeintlich fremden Panda. Und er spricht.
Mein Senf
Auf den ersten Blick wirkt „Pandatage“ wie ein furchtbar schweres, eher deprimierendes Buch. Ein Kind, das seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr spricht. Ein Vater, der seine Frau vermisst, nicht weiß, wie er seinen Sohn erreichen kann und dann auch noch seinen Job verliert und in Geldnot gerät. Klingt wirklich nicht nach einem Happy-Buch.
Aber ich habe selten ein so lustiges Buch gelesen. Es ist gespickt mit skurrilen Szenen und grandiosem Humor, was aber beides nie deplatziert oder aufgesetzt wirkt, sondern immer passend. Gould-Bourn hat den Bogen raus das richtige Maß zwischen lustigen und berührenden Szenen zu finden. Und jedes Mal, wenn ich Angst hatte, es könnte jetzt doch etwas kitschig werden, reißt er das Ruder wieder herum.
Aber nicht nur sprachlich und atmosphärisch ist „Pandatage“ äußerst gelungen, auch die Figuren sind genial. Jede ist auf ihre Weise anders und hat die ein oder andere Überraschung auf Lager, mit der ich wirklich nicht gerechnet habe. Auch hier passte es aber jedes Mal.
Mein heimlicher Favorit ist, glaube ich, Ivan, der etwas zwielichtig wirkende Ukrainer mit dem großen Herz.
Wenn man also Stil, Atmosphäre und Figur betrachtet, doch ja, dann ist „Pandatage“ ein ganz besonderes Happy-Buch. Eines, dass ich jedem, der lustige und etwas ausgefallene Geschichten mag, nur wärmstens empfehlen kann.
Deine
Marina
(DarkFairy)