Mein Senf zu: Nicodemus – Der ZauberVERschreiber

Seid gegrüßt.

Elli wusste es schon: Ich hatte nochmal eine Rezension geplant. Das habe ich ihr nämlich in einem Kommentar verraten ;)
Heute soll es also nochmal um eine Buchempfehlung meinerseits gehen: Nicodemus – Der ZauberVERschreiber.

Allgemeine Infos

KlappentextEckdaten
Nicodemus ist Student der Zaubersprachen. Durch seine Legasthenie bringt er die einfachsten Zaubersprüche durcheinander, und die komplizierteren erst recht. Schon bald gerät er zwischen die Fronten eines unerbittlichen Kampfs der Zauberschulen.

Titel Nicodemus – Der ZauberVERschreiber
Autor Blake Charlton
ISBN-13 978-3-608-93877-7
Verlag Hobbit Presse (Klett-Cotta)
Genre Fantasy
Seiten 473

nicodemus
(c) Klett-Cotta

Wie ich zu dem Buch kam:

Das erstemal aufmerksam auf das Buch wurde ich in einem Werbeprospekt der Hobbit Presse, welches ich letztes Jahr auf der Buchmesse bekommen hatte. Das Prospekt hatte lange unbeachtet hier rumgelegen, bevor ich es irgendwann mal durchblätterte. Da ich aber keine Lust hatte alle Beschreibungstexte zu lesen, habe ich es gemacht wie immer, wenn ich nichts bestimmtes suche: Ich habe mir Cover (und/oder Titel) angesehen und bei denen, die mir gefallen haben, die mich ansprachen, habe ich den Text gelesen. Tja, und was soll ich sagen?! „Nicodemus“ hat ein mega tolles Cover, finde ich.
Die Legasthenie des Protagonisten tat ihr übriges: Unbedingt wollte ich wissen, wie diese Störung in einem Fantasybuch umgesetzt ist und wie sie genau zum Tragen kommt.

Mein Senf:

Wie vielen anderen Büchern auch, ist diesem Roman ein *Motto* vorangestellt (sieht Zitat-Bild). Und wie fast immer, kann man auch hier erstmal nicht so richtig etwas mit dem Motto anfangen, auch wenn es mir irgendwie gefiel. Allerdings wird bereits während der ersten Kapitel klar, wie unfassbar gut dieses Motto zum Buch passt.

Motto des Buches Nicodemus: Wenn man wie ich davon ausgeht, dass Worte Taten sind, dann muss man Schriftsteller auch für ihre Worte zur Verantwortung ziehen. - Ursula K. LeGuin
Motto

Was mich von Anfang an an diesem Buch fasziniert hat, ist das originelle Magiesystem. Dass man alte Zaubersprüche auswendig lernen muss, Runen zu schreiben hat oder einen Zauberstab in bestimmter Art und Weise schwingen soll, um zu zaubern, das ist alles bekannt. Was ich noch nicht kannte, ist eine Magie, die mich irgendwie entfernt an Informatik erinnert: Es gibt verschiedene Zaubersprachen, die für unterschiedliche Dinge verschieden gut geeignet sind, und die durch Muskelkraft im Körper geformt werden. Sehen kann man die Zauber dann auch erst, wenn man die entsprechende Sprache gelernt hat. Es wird also wortwörtlich mit Sprache gezaubert. Dass dabei  eine Schreibschwäche – wenn auch etwas anders gestaltet, als ich erwartet hatte – nicht sehr hilfreich ist, brauche ich wohl nicht extra zu erklären.
Selbst jetzt noch, über einen Monat nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich immer noch total begeistert von diesem Magiesystem, es hält mich immer noch in seinem Bann gefangen, besonders, da ich ja auch selber schreibe und den Gedanken von Wörtern, die eine solche Macht besitzen sehr faszinierend finde.

Aber auch die Figuren gefielen mir gut. Nicodemus und sein Meister Shannon sind ein gutes Team. Shannon glaubt an seinen Schützling und Nicodemus vertraut seinem Meister blind.

Einziger Wermutstropfen war das leicht enttäuschende Ende. Ich hatte den Eindruck, dass plötzlich alles sehr schnell und überstürzt ging. Allerdings ist es möglich, dass das Ende durch den Nachfolgeband etwas relativiert wird. Dieser spielt aber 10 Jahre nach dem ersten und wenn ich es richtig verstanden habe, spielt auch nicht mehr Nicodemus die zentrale Rolle, also werde ich den zweiten Band wohl nicht lesen. Er ist sowieso noch nicht auf Deutsch erschienen.

Fazit: Wer Lust auf einen Fantasyroman mit einem andersartigen Magiesystem hat oder sich von der Macht der Worte unterhalten lassen möchte, der kann ruhig einen Blick riskieren. Allerdings sollte neben dem oben beschriebenen Ende auch der Preis nicht unerwähnt bleiben: rund 16€ für ein E-Book finde ich schon ziemlich teuer, aber das Cover und der Klappentext hatten mich eben überzeugt ;)
Und ich bereue es in keiner Weise, das Geld investiert zu haben.

Eure
Marina
aka DarkFairy

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