Mein Senf zu: Hundert minus einen Tag
Seid gegrüßt.
Es gibt mal wieder was Neues vom Kim Leopold zu lesen.
Naja, wobei so ganz neu ist es eigentlich nicht – und dann wieder doch. Ähnlich wie bei „Love, Kiss, Cliff“ konnte man „Hundert minus einen Tag“ bereits früher auf ihrem Blog lesen, aber dann hat sie die Geschichte komplett überarbeitet – und auch verlängert – und als Taschenbuch bzw. E-Book neu aufgelegt.
Dabei herausgekommen ist eine 100 Seiten umfassende Novelle, die wunderbar jetzt in die (Vor)weihnachtszeit passt.
Allgemeine Infos
Kurz vor Weihnachten wird Alina von ihrem Freund abserviert und das, obwohl sie gerade in den Zug steigen wollte, um ihn zu besuchen. Am Bahnhof trifft sie auf Cameron, einen amerikanischen Austauschstudenten, der sich mit einem akkurat gefalteten Stofftaschentuch einen Weg in ihr Herz erschleicht. Er entführt sie in ein magisches Münster, voll mit Weihnachtsmärkten, gebrannten Mandeln und schiefen Popsongs, bis ihr das Leben plötzlich wieder leicht erscheint. Es könnte alles so perfekt sein, wenn da nicht dieses Geheimnis wäre, das Cameron mit sich herumträgt.
Titel | Hundert minus einen Tag |
Autor | Kim Leopold |
ISBN-13 | 978-1540306210 |
Verlag | CreateSpace Independent Publishing Platform |
Erscheinungsjahr | 2016 (November) |
Genre | Belletristik >Novelle |
Seiten | 100 |
Mein Senf
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Nicht, weil es mir nicht gefallen hätte, ich mochte die Geschichte sehr. Ich mag ja Kims Geschichten alle sehr gerne, obwohl Liebesgeschichten eigentlich nicht so mein Fall sind.
Mir fällt es schwer, weil die positiven Punkte, die ich auch schon bei Love,Kiss, Cliff und Ascheregen benannt hatte, die gleichen bleiben. Dennoch möchte ich es versuchen, euch Hundert minus einen Tag schmackhaft zu machen.
Pluspunkt Nr. 1 für Kim ist ihr Schreibstil. Er ist locker-leicht, modern und echt. Nichts künstliches, gezwungenes oder unpassendes. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Alina erzählt.
Nicht weinen, ermahne ich mich. In der Öffentlichkeit zu weinen ist etwas für schwache Menschen. Für Menschen, die emotional sind und sich nicht unter Kontrolle haben. Hier stehen zu viele Leute herum. Niemand von ihnen soll mich weinen sehen.
-Hundert minus einen Tag, S. 5
Gleichzeitig sind ihre Figuren auch genau das: echt. Ich konnte mich bisher in jede ihrer Personen hineinversetzen. Alina und Cameron sind aber – vielleicht abgesehen von Jamie – definitiv meine Lieblinge. Ich kann mich mit beiden gut identifizieren, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Cameron ist ein sehr spontaner Kerl, während Alina gewisse Sicherheiten in ihrem Leben braucht.
Er grinst und leert seine Tasse in einem Zug. „Du musst nur zustimmen.“
„Ich weiß doch nicht einmal wozu.“ Lachend schüttle ich den Kopf. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht der Typ für verrückte Ideen bin. „Was, wenn ich dir damit die Erlaubnis gebe, mich in eine dunkle Ecke zu ziehen und …“-Hundert minus einen Tag, S. 17
Einen letzten Punkt möchte ich noch benennen: Kim schafft es ihre Schauplätze immer so lebendig wirken zu lassen, dass ich dank Münsteraner Weihnachtsmarkt jetzt wirklich langsam in Weihnachtsstimmung bin – und überlege, wann ich es wohl mal nach Münster schaffen könnte.
Beim Nachwort schließlich kamen mir fast die Tränen: Es wird deutlich, dass Kim eine von uns ist und für uns schreibt – was auch immer das heißen mag…
Eure
Marina
(DarkFairy)
P.S.: Freut euch auf nächste Woche. Da eröffne ich – wie erwähnt – den Blogventskalender und hab da was geplant, das irgendwie mit heute zu tun hat :P
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