Ausgestorbener Frosch geklont…
Seid gegrüßt ihr da vor den Bildschirmen.
Es kommt nicht oft vor, aber hin und wieder lese auch ich mal Zeitung. Vor gut drei Wochen (genauer am 20.3.13) habe ich dabei im Kölner Stadtanzeiger einen kurzen Artikel entdeckt, den ich sehr interessant fand. Er trug den Titel „Ein kleiner Schritt zum Jurassic Park – Forscher klonen ausgestorbenen Frosch“ und wurde von Christian Bos verfasst.
Dem australischen Forscherteam, dem dieser Schritt gelang, gab sich den „ehrgeizigen Namen ‚Lazarus- Projekt‘ „.
Falls ihr jetzt nicht wisst, warum dieser Name so ehrgeizig ist: Lazarus war der Kerl in der Bibel, den Jesus von den Toten wiedererweckt hat ;)
Jetzt aber mal zu dem kleinen Kerl, der geklont wurde:
Dabei handelt es sich um den Südlichen Magenbrüterfrosch (Rheobatrachus silus), der seit Anfang der 1980er Jahre als ausgestorben gilt.
Habitat: Als Lebensraum bevorzugte der Südliche Magenbrüterfrosch hügelige Flussbetten, anliegende Teiche, Bergseen im Regenwald und hohe offene Wälder mit dichtem Unterholz.
Aussehen: Die Oberseite des Südlichen Magenbrüterfrosches war braun oder olivbraun bis hin zum Schwarz. Zudem besaß er dunkle und helle Flecken. Der Bauch war weiß oder cremefarben mit gelben Markierungen an den Beinen. Das Maul des Südlichen Magenbrüterfrosches war stumpf abgerundet. Die Augen waren ziemlich groß und saßen nah beieinander. An den Vorderfüßen hatte die Art keine Schwimmhäute, aber an den Hinterfüßen. Die Männchen konnten eine Länge von 3 bis 4,4 cm erreichen, und die Weibchen waren etwas größer mit 4,1 bis 4,5 cm.
Die Besonderheit der Magenbrüterfrösche lag in ihrer einzigartigen Brutpflege: Nach der äußeren Besamung durch das Männchen nahm das Weibchen die Eier mit dem Maul auf und schluckte sie hinunter. Möglicherweise tat sie dies jedoch nicht gleich, sondern verschlang vielleicht erst die gerade geschlüpften Kaulquappen dies konnte nie eindeutig geklärt werden. Die verschluckten Nachkommen produzierten im Magen der Mutter das Hormon Prostaglandin E2, welches die Produktion von Magensäure hemmte. Während sich die Larven in dem quasi zu einen Uterus umfunktionierten Magen entwickelten, fastete das Weibchen zwangsläufig. Nach etwa zwei Monaten schlüpfte der zu fertigen Jungfröschen metamorphosierte Nachwuchs aus dem Maul der Mutter. Dies konnten durchaus 20 bis 25 Individuen sein.Quelle: artensterben.de (Stand: 11.04.13)
Nun ja dieser Frosch also wurde geklont. Oder fast jedenfalls, denn bisher haben die Forscher es „nur“ bis zu einem frühen embryonalen Stadium gebracht, ein fertiger Frosch ist bisher nicht gelungen.
Klonen, wie geht das eigentlich?
Naja, kurz und knapp erklärt: Die hier verwendete Methode ist die Klonierung durch Kerntransfer. Einem Spendertier wird eine Zelle entnommen (in den 70ern wurden Gewebeproben des Südlichen Magenbrüters eingefroren). Diese wird dann mitels Stromstöße mit einer entkernten Eizelle eines zweiten Spendertiers (hier eine verwandte Art) fusioniert.
So ich hoffe, dass ihr das wenigsten annährend so interessant fandet wie ich ;) Das Lazarus- Projekt hat sich auch bereits schon ein weiteres Ziel ausgesucht: Der Tasmanische Tiger.
Falls ich etwas Neues von dem Frosch oder dem nächsten Projekt hören sollte, lass ich euch das gerne wissen, wenn es euch interessiert.
Eure
DarkFairy