Mein Senf zu: Blinky Bill – Der Film (1992)

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Vor längerem fiel mir bei irgendeiner Gelegenheit plötzlich wieder eine Szene aus einem Kinderfilm ein, den ich früher geliebt habe: Ich sah förmlich vor mir, wie der Koala Blinky Bill Murmeln in ein Tuch packte, dieses schulterte und sich auf den Weg machte. Das war alles. Mehr wusste ich aus dem Film nicht mehr. Dunkel erinnerte ich mich an eine Umweltthematik, aber ich mochte früher einige Filme, wo die eine Rolle spielte, ich konnte mich also irren.

Das Ganze gärte eine Weile in mir, bis ich entschied, jetzt doch den Film nochmal gucken zu müssen. Das habe ich getan und möchte heute darüber sprechen.

HandlungDatenBesetzung
Der Koalabär Blinky Bill steht gemeinsam mit seinen tierischen Freunden vor einem großen Problem: Über Nacht beginnen zwei Männer, den gesamten Wald zu roden. Den Tieren wird das Zuhause genommen. Bald ist vom Busch nichts mehr übrig und alle Freunde sind obdachlos. Gemeinsam beginnt man, ein neues Heim zu suchen. Blinky erlebt dabei viele spannende Abenteuer, aber auch berührende Momente …

Inhaltsangabe auf YouTube (Stand: 02.11.25, 10:37 Uhr)
Originaltitel Blinky Bill: The Mischievous Koala
Anbieter Prime Video, YouTube
(bei beiden zum Leihen oder Kaufen)
Produktionsland Australien
Erscheinungsjahr(e) 1992
Spieldauer 93 Minuten
Folgen 
Genre Animation, Familie, Abenteuer
Idee Dorothy Wall (Autorin der Buchvorlage)
Regie Yoram Gross
FSK 0
 Drehbuch Yoram Gross, John Palmer, Leonard Lee
 Produktion Tim Brooke-Hunt, Sandra Gross, Yoram Gross
 Musik Guy Gross
Figur(en) Stimme (Original) Stimme (Deutsch)
Blinky Bill Robyn Moore Frauke Poolman
Nutsy Robyn Moore Michaela Kametz
Blinky Bills Mutter ? Inga Sibylle Kuhne
Mister Wombed („Wombo“) Keith Scott Karlheinz Tafel
Marcia Robyn Moore Katja Liebing
Flap Keith Scott Vittorio Alfieri

Es gibt noch weitere Rollen.

Trailer

(leider ist die Qualität des Trailers nicht so gut, aber es reicht für einen Eindruck)

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Mein Senf

Schon faszinierend, an welche Details mensch sich so erinnert und welche er vergisst. Die oben beschriebene Szene hat sich in mein Gehirn eingebrannt – und war in meiner Erinnerung sehr viel wichtiger für den Film, als sie es in der Realität war – aber dass der Film nur zum Teil ein Zeichentrick film war, wusste ich nicht mehr. Mensch sollte doch meinen, dass das irgendwie präsenter wäre.
Aber nein, dass „Blinky Bill“ eine ungewöhnliche Mischung aus Zeichentrick, Realaufnahmen und Aufnahmen von Modellen ist, das hat mich beim erneuten Ansehen wirklich überrascht.

Fast schon witzig war es zu sehen, wie mich die Themen des Blog eigentlich schon seit meiner Kindheit begleiten. Filme mit Umweltthematik mochte ich immer schon. Zu Filmen wie „Free Willy“, „FernGully“ und „Meister Dachs und seine Freunde“ gesellt sich eben auch „Blinky Bill“ dazu.
Dass da Menschen kommen, meinen ihnen gehört die Welt und einfach den Lebensraum der Tiere abholzen, um Profit zu machen, hat mich schon als Kind unglaublich wütend gemacht.
Heute sehe ich noch andere Themen in dem Film.

Zum Ersten gibt es nämlich neben der Umweltthematik auch das Thema rund um Fluchterfahrung –  wieder anhand der *anthropomorphen* Tiere, aber das ist selbst für Kinder übertragbar. Ich möchte natürlich nicht zu viel spoilern, aber es gibt da eine Szene in einer Art „Auffanglager“, die für mich als Kind sicherlich – und auch heute noch – durchaus bedrückend war.

Beim anderen Thema interpretiere ich vielleicht zu viel hinein, aber es hat mich wirklich gestört. Da ich mich grundsätzlich ja mit solchen Themen beschäftige bin ich da vielleicht etwas sensibel bzw. sensibilisiert. Die Rede ist von weiblicher Scham, die schon von Kindheit an anerzogen wird.
Es gibt neben Blinky noch ein anderes Koala-Kind, und zwar Nutsy, ein kleines Mädchen. Dieses Mädchen trägt ein Kleidchen und drunter eine Unterhose, die die Zuschauer*innen auch des Öfteren zu sehen bekommen.
Entweder hat sich irgendwer gedacht es sei süß, die Unterhose von kleinen Mädchen zu sehen – was mehr als nur schräg ist – oder aber es hat etwas mit Scham zu tun. Wobei ich mich dann natürlich frage, warum Blinky keine Unterwäsche trägt. Als er in einer Szene ins Bett geht, zieht er die Hose aus und mensch sieht man seinen flauschigen kleinen Koala-Po. Es sind Koalas. Mensch sieht keine Geschlechtsorgane. Es hätte wirklich keine Unterwäsche gebraucht, aber wenn dann doch bitte für beide. So wird transportiert, dass Mädchen sich bitte immer unbedingt zu bedecken haben, bei Jungs ist das aber nicht unbedingt nötig.

Mensch darf und sollte Filme (o.ä.), besonders auch ältere, die vielleicht durch die nostalgische Brille gefärbt sind, durchaus kritisch hinterfragen. Das tut ich auch, wenn ich mir meine Kindheitsfavoriten noch einmal anschaue.
Aber ich habe eben auch schöne Kindheitserinnerungen wieder entdeckt. Neben der absolut nicht so relevanten Murmel-Szene (s.o.) gibt es eine Szene in einem Gemischtwarenladen, die schon etwas wichtiger ist. Da gibt es so Karamell-Lolly-Gummi(?)-Koalas. Die fand ich als Kind schon großartig und auch heute sehen die immer noch absolut köstlich – mega klebrig, aber köstlich – aus!
Allerdings hatte ich Blinky nicht so… naja… Arschloch-mäßig in Erinnerung. Meine Fresse ist der Kerl ätzend, nüchtern betrachtet.

„Blinky Bill“ ist ein von der Machart außergewöhnlicher Film, mit wichtigen Themen. Mensch kann anhand des Filmes über vieles mit Kindern reden, aber eben auch lustige und kindliche Szenen genießen. Ich finde ein Blick lohnt sich durch aus.

Deine
Marina
(DarkFairy)

Quellen:

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