Mein Senf zu: Blinky Bill – Der Film (1992)
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Vor längerem fiel mir bei irgendeiner Gelegenheit plötzlich wieder eine Szene aus einem Kinderfilm ein, den ich früher geliebt habe: Ich sah förmlich vor mir, wie der Koala Blinky Bill Murmeln in ein Tuch packte, dieses schulterte und sich auf den Weg machte. Das war alles. Mehr wusste ich aus dem Film nicht mehr. Dunkel erinnerte ich mich an eine Umweltthematik, aber ich mochte früher einige Filme, wo die eine Rolle spielte, ich konnte mich also irren.
Das Ganze gärte eine Weile in mir, bis ich entschied, jetzt doch den Film nochmal gucken zu müssen. Das habe ich getan und möchte heute darüber sprechen.
| Originaltitel | Blinky Bill: The Mischievous Koala |
| Anbieter | Prime Video, YouTube (bei beiden zum Leihen oder Kaufen) |
| Produktionsland | Australien |
| Erscheinungsjahr(e) | 1992 |
| Spieldauer | 93 Minuten |
| Folgen | – |
| Genre | Animation, Familie, Abenteuer |
| Idee | Dorothy Wall (Autorin der Buchvorlage) |
| Regie | Yoram Gross |
| FSK | 0 |
| Drehbuch | Yoram Gross, John Palmer, Leonard Lee |
| Produktion | Tim Brooke-Hunt, Sandra Gross, Yoram Gross |
| Musik | Guy Gross |
| Figur(en) | Stimme (Original) | Stimme (Deutsch) |
| Blinky Bill | Robyn Moore | Frauke Poolman |
| Nutsy | Robyn Moore | Michaela Kametz |
| Blinky Bills Mutter | ? | Inga Sibylle Kuhne |
| Mister Wombed („Wombo“) | Keith Scott | Karlheinz Tafel |
| Marcia | Robyn Moore | Katja Liebing |
| Flap | Keith Scott | Vittorio Alfieri |
Es gibt noch weitere Rollen.
Trailer
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Mein Senf
Schon faszinierend, an welche Details mensch sich so erinnert und welche er vergisst. Die oben beschriebene Szene hat sich in mein Gehirn eingebrannt – und war in meiner Erinnerung sehr viel wichtiger für den Film, als sie es in der Realität war – aber dass der Film nur zum Teil ein Zeichentrick film war, wusste ich nicht mehr. Mensch sollte doch meinen, dass das irgendwie präsenter wäre.
Aber nein, dass „Blinky Bill“ eine ungewöhnliche Mischung aus Zeichentrick, Realaufnahmen und Aufnahmen von Modellen ist, das hat mich beim erneuten Ansehen wirklich überrascht.
Fast schon witzig war es zu sehen, wie mich die Themen des Blog eigentlich schon seit meiner Kindheit begleiten. Filme mit Umweltthematik mochte ich immer schon. Zu Filmen wie „Free Willy“, „FernGully“ und „Meister Dachs und seine Freunde“ gesellt sich eben auch „Blinky Bill“ dazu.
Dass da Menschen kommen, meinen ihnen gehört die Welt und einfach den Lebensraum der Tiere abholzen, um Profit zu machen, hat mich schon als Kind unglaublich wütend gemacht.
Heute sehe ich noch andere Themen in dem Film.
Zum Ersten gibt es nämlich neben der Umweltthematik auch das Thema rund um Fluchterfahrung – wieder anhand der Tiere, aber das ist selbst für Kinder übertragbar. Ich möchte natürlich nicht zu viel spoilern, aber es gibt da eine Szene in einer Art „Auffanglager“, die für mich als Kind sicherlich – und auch heute noch – durchaus bedrückend war.
Beim anderen Thema interpretiere ich vielleicht zu viel hinein, aber es hat mich wirklich gestört. Da ich mich grundsätzlich ja mit solchen Themen beschäftige bin ich da vielleicht etwas sensibel bzw. sensibilisiert. Die Rede ist von weiblicher Scham, die schon von Kindheit an anerzogen wird.
Es gibt neben Blinky noch ein anderes Koala-Kind, und zwar Nutsy, ein kleines Mädchen. Dieses Mädchen trägt ein Kleidchen und drunter eine Unterhose, die die Zuschauer*innen auch des Öfteren zu sehen bekommen.
Entweder hat sich irgendwer gedacht es sei süß, die Unterhose von kleinen Mädchen zu sehen – was mehr als nur schräg ist – oder aber es hat etwas mit Scham zu tun. Wobei ich mich dann natürlich frage, warum Blinky keine Unterwäsche trägt. Als er in einer Szene ins Bett geht, zieht er die Hose aus und mensch sieht man seinen flauschigen kleinen Koala-Po. Es sind Koalas. Mensch sieht keine Geschlechtsorgane. Es hätte wirklich keine Unterwäsche gebraucht, aber wenn dann doch bitte für beide. So wird transportiert, dass Mädchen sich bitte immer unbedingt zu bedecken haben, bei Jungs ist das aber nicht unbedingt nötig.
Mensch darf und sollte Filme (o.ä.), besonders auch ältere, die vielleicht durch die nostalgische Brille gefärbt sind, durchaus kritisch hinterfragen. Das tut ich auch, wenn ich mir meine Kindheitsfavoriten noch einmal anschaue.
Aber ich habe eben auch schöne Kindheitserinnerungen wieder entdeckt. Neben der absolut nicht so relevanten Murmel-Szene (s.o.) gibt es eine Szene in einem Gemischtwarenladen, die schon etwas wichtiger ist. Da gibt es so Karamell-Lolly-Gummi(?)-Koalas. Die fand ich als Kind schon großartig und auch heute sehen die immer noch absolut köstlich – mega klebrig, aber köstlich – aus!
Allerdings hatte ich Blinky nicht so… naja… Arschloch-mäßig in Erinnerung. Meine Fresse ist der Kerl ätzend, nüchtern betrachtet.
„Blinky Bill“ ist ein von der Machart außergewöhnlicher Film, mit wichtigen Themen. Mensch kann anhand des Filmes über vieles mit Kindern reden, aber eben auch lustige und kindliche Szenen genießen. Ich finde ein Blick lohnt sich durch aus.
Deine
Marina
(DarkFairy)
Quellen:
- IMDb > Blinky Bill – Der Film (1992) (Stand: 02.11.25, 10:30 Uhr)
- Wikipedia > Blinky Bill – Der Film (Stand: 02.11.25, 10:21 Uhr)

