Es ist Pride Month!

Sei gegrüßt.

Dienstagmorgen hatte ich eine spontane Eingebung, worüber ich heute schreiben kann. Eigentlich hatte ich schon fast geplant nur einen kurzen Urlaub anzukündigen, aber dann kam alles anders…
Würde ich es endlich mal hinkriegen meinen Blog so wirklich langfristig zu planen, wäre das alles schon lange klar gewesen, um ehrlich zu sein, aber es ist wie es ist.

Jedenfalls ist Juni Pride Month! Das finde ich gut, das möchte ich als Ally unterstützen. Ob da noch mehr kommt diesen Monat kann ich – aufgrund der erwähnten fehlenden Planung – noch nicht sagen, aber heute möchte ich kurz ein bisschen zum Pride Month sagen und auf den ein oder anderen bereits existierenden Beitrag von mir verweisen.

Pride Month – Was ist das?

Ich möchte hier jetzt keine ausführliche geschichtliche Abhandlung schreiben, warum es den Pride Month gibt und was das genau ist, aber in aller Kürze ist es sicher sinnvoll, damit alle wissen worüber wir reden. Wer dann noch mehr wissen möchte, kann sich selbst tiefer einlesen.

Bild von Filmbetrachter auf Pixabay

Der Pride Month geht zurück auf den Stonewall-Aufstand (kurz: Stonewall) im Juni 1969. Ausgangspunkt war eine Razzia im Stonewall Inn, einer queeren Bar in der Christopher Street an der Ecke der 7th Avenue in New York City.
Die Lage der Bar also die Christopher Street ist in Deutschland eindeutiger mit den Protesten verknüpft: Hierzulande werden die jährlichen Proteste auch als Chrisopther Street Day (kurz: CSD) bezeichnet.
Jedenfalls waren solche Razzien in den 1960er-Jahren in New York leider noch völlig normal – es kam regelmäßig zu Verhaftungen und Anklagen wegen „anstößigen Verhaltens“. In der Nacht auf den 28. Juni 1969 ließen sich die Besucher*innen des Stonewall Inn das nicht mehr gefallen – v.a. da Schwulenbars 1969 legal waren – und wehrten sich. Die Proteste dauerten mehrere Tage. Sie gelten weltweit als Wendepunkt im Kampf um Gleichbereichtigung der LGBTQ-Community.

Verwendet wird bewusst die Terminologie „Pride“ also „Stolz“:

Stolz wird dabei im Sinne eines gegenüber anderen gezeigten Selbstwertgefühls verwendet, das heißt, so zu sein, wie man ist, sich nicht vor anderen verstecken oder sich für andere verstellen zu wollen und gegebenenfalls für seine Rechte einzutreten.

wikipedia.de > LGBT-Pride (Stand: 03.06.25, 8:42 Uhr)

2024 gab es übrigens einen traurigen, aber dadurch nicht weniger ekelhaften, Versuch von rechten Gruppen den „Stolzmonat“ – sehr viele Deutschlandfahnen und so – zu etablieren, um den Pride Month zu kapern. Allerdings reagierte Influencer und Aktivist Fabian Grischkat darauf mit einem unfassbar genialen Move: Er sicherte sich die Markenrechte am Begriff „Stolzmonat“ und hat Merchandise-Produkte – natürlich alles in die originale queere Richtung – davon verkauft. Die entstandenen Gewinne spendete er an die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, deren Ziel es ist „an Magnus Hirschfeld zu erinnern, Bildungs- und Forschungsprojekte zu fördern und einer gesellschaftlichen Diskriminierung von queeren Personen in Deutschland entgegenzuwirken.“ (Quelle: https://mh-stiftung.de/ueber-die-stiftung, Stand: 03.06.25, 18:15 Uhr)

Buchtipps von mir

Ich habe ja bereits einige Bücher rezensiert, in denen es thematisch auf die ein oder andere Weise um queere Themen geht. Eine Übersicht findest du hier: Rezensionen (thematisch) – LGBTQIA+
Ich möchte aber hier nochmal explizit auf ein paar Bücher hinweisen (und die entsprechende Rezension verlinken), die mich nachhaltig beeindruckt haben.

Da hätten wir als erstes „Väterland“ von Christophe Léon. Ein Jugendbuch mit einer so beklemmenden Atomsphäre, dass sie mir heute noch – 8 Jahre später – anhängt, wenn ich an das Buch zurückdenke. Leider ist das Buch mittlerweile vergriffen, aber es ist gebraucht noch zu finden.

Das nächste Buch „Die Wäscheleinen Schaukel“ von Ahmad Danny Ramadan bezeichnete ich seinerzeit als „eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe“ und zu dieser Aussage stehe ich immer noch. Und ich erinnere mich auch noch gut an den Tod, der als Figur auftritt, an die insgesamt fast märchenhafte Erzählweise.

„Die Lüge“ von Mikita Franko ist das einzige Buch auf das ich heute hinweisen möchte, dass mittlerweile nicht mehr in meinem Regal steht. Es ist einem meiner Ausmist-Anfälle zum Opfer gefallen, was ich heute bereue. Wenn ich ein Buch in fast nur einem Tag durchlese, dann muss es ein gutes Buch sein. Ich lese zwar viel und gerne, aber so exzessiv kann ich das meist gar nicht mehr. Ich kann mich nur selbst zitieren: „Lies es. Weil… einfach alles!“

Das letzte Buch für heute, habe ich erst im vergangenen Jahr gelesen: „Sonnenkönig, Pechrabe“ von Kai Spellmeier. Eine realistische, schwule Liebesgeschichte im viktorianischen England? Ich bin dabei! Großartiges Setting, überzeugende Figuren, tolle Geschichte. Und da ich es zwischenzeitlich gesehen habe, kann ich der Aussage „Bridgerton but gay“ durchaus zustimmen – wenn das Buch auch nicht ganz so pompös ist wie die Serie ;-)

Feiere Pride, lies vielleicht eins (oder alle) der empfohlen Bücher und stehe für Gleichberechtigung ein – und das alles nicht nur im Juni, sondern immer. Besonders im aktuellen politischen Klima ist das von sehr großer Bedeutung!

Deine
Marina
(DarkFairy)

P.S.: Von den vier Büchern sind übrigens drei von „Own Voice“ Autoren geschrieben. Bei Christophe Léon weiß ich es nicht, aber ich glaube er gehört nicht zur queeren Community. Falls du da aber andere Infos hast, lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

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