Mein Senf zu: Charlie und die Schnipseljagd

Sei gegrüßt.

Das heutige Buch musste ich mir einfach kaufen. Britta Kiwit (aka @avalino.diversity auf Instagram) ist die Autorin und ich habe die Entstehung des Buches auf Instagram verfolgt. Ich finde es enorm wichtig, dass es vielfältige Kinderbücher gibt und Britta und Anna (Illustratorin) sehen das wohl auch so. Gerne wollte ich die beiden mit einem Buchkauf – und einer Rezension hier – unterstützen.

Allgemeine Infos

InhaltsangabeEckdatenAutor*inIllustrator*in
Cover des Kinderbuches "Charlie und die Schnipseljagd". Darauf sieht man ein Kind und ein Capybara in einem Land aus Essen.„Mit einem lauten RUMPS landet Charlie auf einem körnigen Boden. Ist das etwa Reis? Und sind das da drüben Brokkoli-Bäume?“

Macht mit und taucht ein in eine Schnipseljagd durch eine magische Welt mit Charlie und Keks, dem lustigen Capybara. Ob Pfannkuchen-Berg oder Sushi-Hüpfsteine – jede Seite hält eine neue Überraschung parat.

Ein interaktives Mitmachbuch für Groß und Klein, das eine Menge Spaß garantiert.

Klappentext
Titel Charlie und die Schnipseljagd
Untertitel Ein interaktives Mitmach-Abenteuer voller Rätsel, Fantasie und Vielfalt
Originaltitel
Autor*in Kiwit, Britta
Illustrationen von Lisicki-Hehn, Anna
Übersetzung
Verlag Nova MD
ISBN 978-3-69028-064-8
Seiten 48
Erscheinungsdatum 16.04.2025
Preis (D) 16,- €
Stand: 15.05.25, 9:20 Uhr
Britta Kiwit ist Autorin und Unternehmerin und lebt seit über 20 Jahren in Berlin. 2019 wurde sie zum ersten Mal Mutter und gründete die Plattform Avalino, auf der sie sich unter anderem für mehr Vielfalt in Kinderbüchern einsetzt. Darüber hinaus macht sie gesellschaftskritische Comedy und versucht so die Menschen zum Nachdenken anzuregen.

Autoreninfo auf buchhandel.de (Stand: 15.05.25, 9:22 Uhr)
Anna Lisicki-Hehn, geboren 1985 in Würzburg, arbeitet seit 2017 als freie Illustratorin und Kinderbuchautorin. Sie lebt mit ihrer kleinen Familie im Herzen von Köln. Wenn sie nicht gerade am Zeichentisch sitzt, liebt sie es mit Freunden und Familie große und kleine Abenteuer zu erleben, die sie zu neuen Geschichten inspirieren.

Autoreninfo auf buchhandel.de (Stand: 15.05.25, 9:22 Uhr)

Mein Senf

Tatsächlich habe ich das Buch aber nicht nur als Support gekauft, ich wollte mir auch wirklich gerne das Buch anschauen, da mir das Konzept gefiel. Davon abgesehen: Hallo?! Es geht ums Essen ;-)

Ja zugegeben, das Essen spielt eher eine Hintergrund-Rolle – also im wahrsten Sinne des Wortes, da es zum Schauplatz wird. Da gibt es Sushi-Hüpfsteine oder eine Fufu-Insel, eine Spaghetti-Brücke und Brokkoli Bäume oder auch ein Pfannkuchen-Berg und eine Baklava-Höhle.
Mir gefällt es sehr, dass wir hier Gerichte aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen haben. So können mehr Kinder ein Gericht entdecken, dass vielleicht für ihre Familie typisch ist. Zudem entdecken Kinder aus anderen Kulturkreisen etwas Neues: Gerade Fufu ist vermutlich hier eher noch unbekannt.

Eine deutlich größere Rolle als die Gerichte, spielen Tiere in der Geschichte. Charlie und Keks treffen auf mehrere Duos. Immer wird ein Kind von einem Tier begleitet – oder ein Tier von einem Kind? Bei den Tieren wurde darauf geachtet, dass es sich entweder um eher negativ konnotiert Tiere (z.B. die Spinne) oder um Tiere, die noch nicht so oft in Kinderbüchern vorkamen (z.B. der Flamingo), handelt. Hier wurden vorab auch Umfragen auf Social Media gemacht.
Generell wurde die Community – also zumindest Brittas, der Illustratorin folge ich nicht und weiß es daher nicht ^^‘ – während des Entstehungsprozesses des Buches immer wieder befragt. Tiere oder Namen sollten vorgeschlagen werden und so weiter.

Wie nicht anders zu erwarten war, wenn Britta ein Kinderbuch veröffentlicht, finden wir hier eine unfassbar diverse Bildsprache.
Die Illustratorin Anna hat wundervolle Bilder mit vielen Details und den unterschiedlichsten Kindern gezeichnet. Wir sehen Kinder verschiedener Hautfarbe, Kinder mit Brille, Rollstuhl oder Narbe. Ein Kind trägt ein Augenpflaster, Charlie selbst hat ein Stoma.
Alle Namen im Buch sind geschlechtsneutral und verschiedener Herkunft. Der Name „Yuki“ etwa stammt aus dem Japanischen. Das buch kommt vollkommen ohne Pronomen aus. Zudem trägt Charlie ein Hosenkleid. Das Geschlecht der einzelnen Kinder ist also nicht von vorneherein festgeschrieben, sondern bleibt der Fantasie der Lesenden überlassen.

Am Ende finden sich jeweils zwei Doppelseiten mit Infos zu den vorkommenden Tieren und Gerichten. Ich liebe so kleine Fun-Fakts und kann mir gut vorstellen, dass die auch bei Kindern super gut ankommen.

Insgesamt ist „Charlie und die Schnipseljagd“ eine witzige, phantasievolle Geschichte zum Mitmachen. Es ist unfassbar viel Herzblut und viel Sinn für Details hineingeflossen. Britta und Anna haben sich zum Beispiel auch extra bei Betroffenen erkundigt, ob mensch mit Stoma auf dem Bauch liegen kann – auf einem Bild ist Charlie nämlich in dieser Position zu sehen. Auch hat das Buch ein Sensitivity Reading bekommen, um wirklich keine Diskriminierung zu enthalten.
All das Herzblut und der Wunsch, so vielen Kindern wie möglich eine gute Zeit mit der Geschichte zu bescheren, ist dem Buch auf jeden Fall anzumerken.

Ich werde das Buch definitiv bei meinem nächsten Besuch in einer Grundschule vorstellen und es auch für den Laden besorgen. So müssen Kinderbücher sein!

Deine
Marina
(DarkFairy)

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