Mein Senf zu: WIR. – Weil nicht egal sein darf, was morgen ist
Sei gegrüßt.
Nachdem ich am 02. Februar mit meinem Mann und Freund*innen in Bonn auf der Kundgebung für Vielfalt und Demokratie – eine Reaktion auf Friedrich Merz‘ Tabubruch im Bundestag – war, war ich richtig motiviert, mich mit diesen – meinen – Themen zu beschäftigen.
Ich wollte mich direkt rein stürzen, aber es gibt so viele Baustellen, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen soll. Da kam mir dieses Buch, das noch ungelesen in meinem Regal stand doch sehr gelegen…
Allgemeine Infos

Louisa Dellert begibt sich auf eine digitale Deutschlandreise. Sie spricht mit Betroffenen über die Themen, die uns alle etwas angehen: Feminismus, Migration, Alltagsrassismus, Chancen(un)gleichheit, digitale Gewalt und mehr. Das Buch ist eine Einladung, um Vorurteile abzulegen, einander zuzuhören, miteinander zu streiten und voneinander zu lernen. Denn: Das Morgen können WIR nur zusammen gestalten!
Titel | WIR. |
Untertitel | Weil nicht egal sein darf, was morgen ist. |
Autor*in | Dellert, Louisa zusammen mit Frenzel, Nils |
Illustrationen von | – |
Übersetzung | – |
Verlag | Komplett-Media |
ISBN | 978-3-8312-0592-9 |
Seiten | 224 |
Erscheinungsdatum | 14.09.2021 |
Preis (D) | 18,- € |
Expert:innen ein, gemeinsam über unsere Zukunft zu sprechen und nach Lösungsansätzen zu suchen. Bei Komplett-Media ist bereits ihr erstes Buch »Mein Herz schlägt grün« erschienen.
Mein Senf
Louisa Dellert hat es geschafft mit diesem Buch einen Rundumschlag vorzulegen. Es ist sowas wie der Einstiegstext oder das erste Handbuch zu den Themen auf meinem Blog – und den großen gesellschaftlichen Baustellen unserer Zeit. Ihre Idee war es „ein neues gemeinsames WIR zu definieren“ (s.u.), weshalb sie ihre Community – Dellert ist Influencerin mit 590.000 Follower*innen auf Instagram (Stand: 03.03.25) – fragte, was die größten Herausforderungen unserer Gesellschaft sind. Entstanden ist dann dieses Buch.
Manchmal wird, ja soll dieses Buch auch mal wehtun, weil es bewusst in Wunden fasst, die wir bisher noch gar nicht gespürt haben. Doch ein erhobener Zeigefinger soll dieses Buch nicht sein. Es ist eine Einladung dazu, ein neues gemeinsames WIR zu definieren. Und das geht nur, wenn wir einander zuhören.
– WIR. – Louisa Dellert, S.13
Was Louisa Dellert selbst im Vorwort über ihr Buch sagt (s.o.) stimmt. Manchmal tut das Buch weh und es macht wütend. Aber das Buch war an keiner Stelle belehrend oder ein erhobener Zeigefinger. Das Buch ist sachlich und persönlich zugleich, aber es beinhaltet einfach sechs hammer Themenkomplexe, die nicht ganz einfach zu verdauen sind:
- Feminismus
- Klimakrise
- Chancen(un)gleichheit in Deutschland
- Migration und Flucht
- (Alltags-)Rassismus in Deutschland
- Digitale Gewalt
Neben sachlichen und mit diversen Quellen (alle im Anhang zu finden) belegten Ausführungen zu jedem Themenkomplex, hat Louisa auch immer zu jedem Thema mit ein oder zwei (einmal sogar mit drei) Betroffenen gesprochen. Zu zwar vielleicht nüchternen aber klaren Zahlen gesellen sich so echte Schicksale, also Erzählungen darüber was diese Zahlen und Fakten in der Realität bedeuten.
So wurde das Buch unfassbar nahbar und v.a. nie langweilig und/oder trocken. Es geht natürlich nicht in die Tiefe wie ein Sachbuch zu einem der Themen es täte, aber das muss es auch nicht. In erster Linie soll das Buch Denkanstöße liefern und Brücken bauen, indem es aufzeigt, dass wir alle gar nicht so verschieden sind.
Das Buch wurde während der Corona-Pandemie geschrieben und erschien im Herbst 2021. Die Themen sind aber – besonders aufgrund der aktuellen politischen Weltlage – aktueller denn je.
Überzeugt hat mich der lockere persönliche Schreibstil in Kombination mit Fakten – eigentlich genau das, was ich auch auf meinem Blog versuche.
Es eignet sich hervorragend als Geschenk, gerade da es so einen Rundumschlag bildet – und ich finde man könnte auch durchaus in Schulen in den höheren Klassen damit arbeiten.
Mir hat das Buch aufgezeigt, wo ich mich noch weiter in die Themen vertiefen möchte. Es hat – wie „versprochen“ – in die ein oder andere Wunde gefasst, aber das zeigt mir nur, wo ich weiter an mir arbeiten muss.
Ein absolut empfehlenswertes Buch, dessen Autorinnenerlöse übrigens komplett an Organisationen, die sich für ein gesellschaftliches Miteinander einsetzen und von den interviewten Personen im Buch ausgewählt wurden, gespendet. Respekt dafür!
Deine
Marina
(DarkFairy)