Am Sonntag ist Bundestagswahl
Sei gegrüßt.
Der Titel verrät es schon: Am Sonntag ist Bundestagswahl. Wählen ist immer unfassbar wichtig und wenn du es noch nicht getan hast (Briefwahl), gehe auf jeden Fall am Sonntag in dein Wahllokal!
Warum sollte ich wählen gehen?
Nicht wählen hilft den Falschen. Das ist eine Aussage die oft zitiert und getroffen wird. Aber es stimmt halt auch einfach. Die Wahlbeteiligung hat einen direkten Einfluss auf die Gewichtung der einzelnen Stimme.
Hätte man eine Wahlbeteiligung von 100 Prozent, entspräche jede Stimme rechnerisch genau einer Person. Heißt im Umkehrschluss: Je weniger Menschen wählen gehen, desto mehr gewinnt jede einzelne Stimme – im übertragenen Sinn – an Gewicht.
Beisspiel:
Bundestagswahl 1972: 91,1% Wahlbeteiligung –> Gewicht einer Stimme 1,09 Stimmen
Bundestagswahl 2009: 70,8% Wahlbeteiligung –> Gewicht einer Stimme 1,41 Stimmen– So viel Gewicht hat Ihre Stimme von Sophia Diesler; ZDF Heute
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/nichtwaehler-bundestagswahl-gruende-folgen-100.html (Stand: 18.02.2025, 10:05 Uhr)
Noch einfacher ausgedrückt: Je niedriger die Wahlbeteiligung, desto weniger Stimmen sind auch nötig um die 5%-Hürde zu nehmen und in den Bundestag einzuziehen. Angenommen 100 Menschen dürfen wählen – und 100 Menschen gehen auch wählen (also 100% Wahlbeteiligung) – dann braucht eine Partei die Stimmen von 5 Leuten um die 5% Hürde zu schaffen.
Haben wir aber nur eine Wahlbeteiligung von 50%, reichen schon 3 Stimmen dafür – also eigentlich sogar nur 2,5, weil 5% von 50 sind 2,5, aber halbe Stimmen gibt es nicht…
Also ja, ob du zur Wahl gehst oder nicht, macht tatsächlich einen Unterschied, auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt.
Ist gut, ich geh wählen, aber wie genau funktioniert das eigentlich?
Du weißt jetzt, warum du wählen solltest, aber wie funktioniert das eigentlich genau? Klar, du gehst am Sonntag in die Wahlkabine und setzt zwei Kreuze: Eines bei Erst- und eines bei Zweitstimme. Hier eine kurze, aber gute Erklärung, was es damit auf sich hat:
Generell findest du bei der Bundeszentrale für politische Bildung (https://www.bpb.de/) und auf der Seite der Bundeswahlleiterin (https://www.bundeswahlleiterin.de/) alle Infos rund um diese (und andere) Wahl(en).
Und wen sollte ich wählen?
Ich sage dir nicht, wen du wählen sollst.
Ich bitte dich aber, nicht die AFD zu wählen. Und nach den letzten Aktionen und so ziemlich allen Äußerungen des Kanzlerkandidaten der CDU/CSU, die auch eher nicht. Ich habe aber das Gefühl, dass sowieso nicht viele AFD-Wähler*innen unter meinen Leser*innen sind…
Aber um deine Frage zu beantworten: Falls du noch keine Ahnung hast, wen du wählen sollst, kann ich dir die folgenden Tools empfehlen, um dir eine Orientierung zu verschaffen:
Wahl-O-Mat:https://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2025 (Stand: 18.02.25)
Der vermutlich bereits bekannte Wahl-O-Mat wird von der Bundeszentrale für politische Bildung bereit gestellt.
Du klickst dich hier durch insgesamt 38 Thesen zu aktuellen, politisch relevanten Themen und gibst an, ob du zustimmst, nicht zustimmst oder dem Ganzen neutral gegenüberstehst. Dann kannst du, wenn du möchtest noch gewichten, was dir besonders wichtig ist und dann deine Antworten mit denen der 29 an der Wahl teilnehmenden Parteien vergleichen. Außerdem erhältst du eine prozentuale Übersicht, mit welcher Partei du in wieweit übereinstimmst.
Real-O-Mat: https://real-o-mat.de/ (Stand: 18.02.25)
Bei Real-O-Mat geht es nicht um das Parteiprogramm, sondern um das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Parteien. Hier klickst du dich lediglich durch 20 Thesen und kannst dein Abstimmungsverhalten auch nur mit den Parteien vergleichen, die bereits im letzten Bundestag vertreten waren – sonst konnten sie ja nicht abstimmen…
Kandidierenden-Check: https://www.kandidierendencheck.de/auswahl (Stand: 18.02.25)
Hier geht es konkret um deine Erststimme und nicht allgemein um eine Partei, sondern um konkrete Personen. Diesmal darfst du dich durch 18 Thesen klicken und dann noch deine Postleitzahl angeben. Dann erfährst du, welche Kandidierenden in deinem Wahlkreis deine Ansichten teilen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen – oder die Hilfe war gar nicht mehr nötig, weil du schon gewählt hast. Wählen ist nicht nur ein Privileg, für mich ist es ein stückweit auch eine Bürger*innenpflicht.
Deine
Marina
(DarkFairy)