Vegan im Asia-Laden

Sei gegrüßt.

Quasi schon immer habe ich mich gerne in Asia-Läden umgeschaut. Nicht zuletzt natürlich aufgrund meiner Liebe zu Japan – Liebe geht ja bekanntlich auch durch den Magen und außerdem kann man so ein bisschen gegen Fernweh kämpfen. Ich bin aber auch sehr neugierig und experimentierfreudig und ich finde in kaum einem anderen Laden so viele unbekannte Snacks und Zutaten zum Ausprobieren. Mittlerweile ist es zwar etwas schwieriger, weil ich ja vegan lebe und daher nicht mehr einfach alles in den Einkaufskorb werfen kann, was cool aussieht. Aber eigentlich bedeutet das nur, dass ich mit mehr Zeit in diese Läden gehen muss und ein bisschen mehr lesen muss.

Ich weiß aber auch, dass Asia-Läden abschreckend wirken können. Sie sind oft etwas unübersichtlich, gerade in den kleineren Läden kommt häufig eine Sprachbarriere sowohl zwischen Kund*innen und Verkäufer*innen als auch im Hinblick auf die Übersetzungen der Inhaltsstoffe auf den Verpackungen hinzu. Nur ein Beispiel: Ich habe mal ein Getränk mit „Geschmack“ gekauft. Das stand unter den Zutaten. „Geschmack“. Gemeint war wohl Aroma…
Eine Freundin von mir hat sich daher sehr gefreut, als wir mal gemeinsam im Asia-Laden waren und sie mich mit Fragen löchern konnte. Weil ich aber ja nicht mit jedem zusammen in den Asia-Laden gehen kann, möchte ich dir heute ein paar Tipps und Einblicke zum veganen Einkauf im Asia-Laden vermitteln.

Easy going: Obst & Gemüse

Verschiedene Gemüsesorten im Asia-LadenEgal, ob aus Asien oder anderswoher: Pflanzen und deren Produkte sind immer vegan. In der Obst- und Gemüseabteilung kannst du dich also generell nach Herzenslust austoben. Du entdeckst etwas, was du nicht kennst? Suche online nach dem Namen auf dem Preisschild, bzw. frag eine*n netten Mitarbeiter*in, um was es sich dabei handelt (auch wenn die Mitarbeiter*innen oft nicht so gut Deutsch sprechen, sind sie meist immer sehr bemüht und freundlich und versuchen dir zu helfen wo es geht). The Mighty Internet bietet dann auch zu 100% Rezepte mit der unbekannten Zutat.

Manchmal werden Zutaten aus diesem Bereich auch zu Trend-Food. Wasserspinat, besser bekannt als „Morning Glory“ – ich hasse diesen Namen – zum Beispiel.
Das Zeug ist aber auch lecker! Einfach waschen, samt Stiel in ca. 1 cm große Stücke schneiden und dann mit Knoblauch und einem Schuss Sojasoße anbraten, bis es (ähnlich wie Spinat) etwas zusammenfällt. Fertig. Schmeckt hammermäßig zu Reis.
Ebenfalls recht bekannt dürfte Pak Choi sein. Den bekommt man mittlerweile sogar in vielen „normalen“ Supermärkten, falls deiner ihn aber nicht führt, bekommst du ihn sicher im Asia-Laden. Pak Choi ist sehr vitaminreich – besonders Vitamin K1 ist hier wirklich viel drin – und somit auch gesundheitlich nicht schlecht in der veganen Ernährung.

Jetzt geht’s ans Eingemachte

Kimchi, Soßen und eingelegter Ingwer bzw. KnoblauchEbenso lohnt sich ein Blick in die Konserven-Abteilung, denn ähnlich wie bei uns gibt es auch dort viel eingelegtes und haltbar gemachtes Obst und Gemüse – entweder als Zutat oder zum direkten Verzehr. Und auch Fertigsoßen oder ähnliches können durchaus interessant sein.
Ich muss zugeben, dass ich in dem Bereich immer ein bisschen mehr eskaliere, als bei frischen Zutaten. Der Vorteil ist nämlich: Ich kann kaufen, was mich interessiert und dann später in Ruhe schauen, was ich damit anstellen kann. Konserven halten sich einfach lange.

Es gibt hier wieder vieles, was es bei uns eher nicht so gibt, wo ich mir aber durchaus vorstellen kann, dass es Fans gibt. Meine Schwester liebt Knoblauch, vielleicht wäre ja der eingelegte Knoblauch vom Foto rechts auch was für sie…
Ich selbst bin aber z.B. auch rieeeeesiger Fan von Umeboshi – das sind in Salz und roten *Shiso*-Blättern eingelegte *Ume*-Früchte. Die kommen – welch Überraschung – aus Japan und sind dort sehr beliebt. Ich verstehe warum, mein Mann eher nicht so.

Außerdem wird auch im asiatischen Bereich immer mehr veganisiert. Kimchi z.B. gibt es mittlerweile oft in vegan zu kaufen (normalerweise wird das mit Fischsoße zubereitet, glaube ich). Mir persönlich schmeckt Kimchi allerdings nicht so, aber ich weiß, dass es viele Fans gibt.

Snacks – was für Schleckermäuler

Für alle die gerne Knabbereien oder Süßkram mögen, gibt es auch jede Menge im Asia-Laden zu entdecken. Die Knabbereien sind dabei allerdings, eigentlich genau wie bei uns, häufiger vegan, als der Süßkram. Aber verschiedene Chips-Variationen, Reiscracker, Nussmischungen oder Algen-Snacks sind definitiv einen Blick wert. Der Süßkram enthält leider oft Milch oder Gelatine, aber Mochi z.B. können je nach Füllung durchaus vegan sein. Ich möchte noch dazu erwähnen, dass asiatische Süßigkeiten oft deutlich süßer sind, als wir es gewohnt sind.

Meine Ausbeute(n)

Ein Teil meiner Ausbeute aus dem Asia-Laden: Verschiedene Zutaten, Snacks und KonservenFür diesen Beitrag bin ich nochmal extra in verschiedene Asia-Läden gegangen. Ich habe ein paar Fotos gemacht und mir Zeit genommen bewusst nach veganen Zutaten und Gerichten zu suchen, die ich dir heute präsentieren kann. Einige davon kenne ich schon, andere habe auch ich neu entdeckt und noch nicht getestet.

Neu sind für mich vor allem die Konserven, da habe ich tatsächlich bisher immer nur gezielt das gekauft, was ich gerade brauchte und selten mal einfach durchgeguckt.
Mitkommen durften zum Testen eine kleine Dose Wasserkastanien und eingelegter Kohl. Den Kohl werde ich mal zu einem japanischen Frühstück testen, denke ich, die Wasserkastanien habe ich kurzerhand in ein Curry geworfen – sehr gut!
Ebenfalls neu sind der Yuzu Tea, der aber von Elisa von Japanliebe auf Instagram empfohlen wurde und deswegen mitdurfte, sowie die stark gezuckert eingelegten Adzukibohnen. Diese hatte ich bisher entweder als fertige rote Bohnen Paste (auch „An“ genannt) oder in trockener, ungekochter Form. Die gezuckerten dürften hervorragend für diverse Nachspeisen geeignet sein.
Die gesalzenen Bananenchips kannte ich auch noch nicht, aber die sind mittlerweile schon leer. Sehr lecker, geiler Snack zum Knabbern.

Lotuswurzel (die löchrigen weißen Scheiben) und ebenso Inari, frittierte und süß eingelegte Tofutaschen (oben rechts im Bild hier rechts), sind für mich bereits alte Bekannte. ich nutze beides gerne in Ramen oder Bentos, bzw. mache Inari-Sushi mit den Tofutaschen.
Auch wenn auf den gebratenen Nudeln und dem Curry-Mix Fleisch bzw. Garnelen zu sehen sind, sind die Fertig Mischungen an sich vegan. Ein Rezept, wie du das Curry lecker in vegan zubereiten kannst, habe ich schon mal hier auf dem Blog vorgestellt. Die Nudeln sind ein klassisches Fertiggericht, das einfach mit etwas Wasser in einer Pfanne zubereitet wird. Nicht das gesündeste, klar, aber lecker und mal für Zwischendurch auch vollkommen in Ordnung.
Bei den Chips handelt es sich einfach um eine hier eher nicht bekannte Sorte, die aber sehr lecker und mal was anderes ist.

Oben Wasserspinat, darunter Kala Namak, Nata de Coco, Tamarind-Paste und schwarzer ReisIn einem anderen, kleineren Asia-Laden konnte ich nicht am Wasserspinat (das lange grüne oben im Bild hier rechts) vorbei gehen. Wie man den zubereiten kann, habe ich dir ja oben schon geschildert. Sicher gibt es noch andere Zubereitungsarten, aber ich mag es einfach.
Unter dem Wasserspinat siehst du von links nach rechts:
Kala Namak, ein Schwefelsalz, das zu meinen Top 5-Gewürzen gehört. Es ist einfach richtig genial um Ei-Geschmack zu simulieren.
Daneben ist ein Glas Nata de Coco, gezuckertes Kokosgel, welches ich so auch noch nicht gekauft habe. Ich kenne das Zeug aber aus Getränken oder Desserts und möchte es unbedingt mit Obstsalat und/oder Adzukibohnen mal als Nachtisch machen.
Ich habe keine Ahnung, was Tamarind-Paste ist oder wie sie schmeckt, aber sie sah irgendwie lecker aus. Tamarinden sind augenscheinlich eine Arte Hülsenfrüchte (siehe dazu das Etikett der Flasche), die, meiner ersten Recherche nach, in sehr vielen verschiedenen Länderküchen zum Einsatz kommen.
Und zu guter Letzt durfte ein Päckchen schwarzer Reis mit. Schmeckt ähnlich wie Vollkornreis, ist aber farblich einfach der Kracher.

Du siehst: Im Asia-Laden gibt es auch für Veganer viel zu entdecken und auszuprobieren. Ich finde eine ordentliche Portion Neugier und etwas Mut gehören zum Kochen einfach dazu, wenn man nicht immer nur das gleiche essen möchte. Versuch es doch einfach mal.

Deine
Marina
(DarkFairy)
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Alle Angaben ohne Gewähr.
Besonders bei den E-Nummern habe ich nicht bei allen gecheckt ob sie wirklich zu 100% vegan sind, da ich das in dem Fall nicht so eng sehe und v.a. viele E-Nummern vegan sein können, aber nicht müssen. Wer da sicher sein will, muss den Hersteller fragen.
Für mehr Infos bezüglich E-Nummern empfehle ich z.B. diesen Artikel: Zusatzstoffe und ihre E-Nummern in der veganen Ernährung (Stand: 28.08.22, 11:05 Uhr)
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