Less Waste – Einkauftipps für weniger Müll

Sei gegrüßt.

Ich bin wirklich weit entfernt von Zero Waste, aber ich versuche zumindest immer Müll zu sparen, also wenigstens Less Waste zu leben ^^‘
Heute möchte ich mit dir ein paar Tipps teilen, die auch dir helfen können etwas Müll einzusparen – und zwar ganz ohne Unverpackt-Laden in der Nähe.

1. Planung ist das halbe Leben

So sagt man doch, oder? Zumindest wenn du Müll sparen möchtest, ist da was Wahres dran.
Nimm zum Einkaufen immer Taschen (o.ä.) sowie Gemüsenetze bzw. -säckchen mit, so musst du keine Tüten und Taschen zusätzlich kaufen. Ich zeige außerdem viel lieber meine coolen Baumwollbeutel von Bands oder mit witzigen Sprüchen, als mit einer lahmen Supermarkt-Papiertüte durch die Gegend zu latschen.
Gemüsesäckchen kannst du dir übrigens auch aus Stoffresten oder alten T-Shirts selbst nähen.

Ebenfalls selbst nähen kannst du dir einen Brotbeutel – oder du nimmst eine Baumwolltasche dafür, einfach nochmal waschen und nur für den Besuch beim Bäcker benutzen.
Manche Bäcker nehmen den Beutel nicht hinter die Theke, aber wenn du nett fragst, können reichen dir eigentlich alle das Brot einfach über den Tresen an und du kannst es selbst einpacken. Oder aber der Beutel liegt einfach auf dem Tresen oben drauf und wir dort direkt befüllt.
Für belegte Brötchen kannst du auch eine Dose mitnehmen – oder so wie ich – für alle Fälle immer eine Snacktüte im Rucksack haben. Diese Snacktüten haben innen ein abwischbares Inlay aus pflanzlicher Stärke, sodass auch Salat oder Mayonnaise auf dem Brötchen kein Problem sind.

Loses, unverpacktes Obst und Gemüse
Meine letzte Markt-Ausbeute

Genauso kannst du bei den meisten Metzgern mittlerweile eigene Dosen mitbringen und befüllen lassen. Ist vielleicht auch schöner, kleine – oft Familienbetriebe über mehrere Generationen – Unternehmen zu unterstützen als No-Name-Frischetheken in Riesen-Supermärkten.

2. Back to the Roots – Tante Emma und Co.

Wo wir gerade schon beim Thema Riesen-Supermärkte vs. kleine Einzelunternehmer sind: Die kleinen Läden sind meistens – nicht immer! – besser was Kundenservice und so anbelangt. (Gilt übrigens für alle Einzelhandelsbereiche!) Wenn du also die Möglichkeit hast in einem kleinen Laden (Metzger, Bäcker, Tante-Emma-Laden, Hofladen…) einzukaufen, wage mal einen Versuch. Wenn du den Leuten dort freundlich erklärst, dass du versuchts Müll zu sparen, sind sie meist sehr aufgeschlossen und hilfsbereit (bis hin zu begeistert). Zumindest ist das meine Erfahrung.

Was aber genauso geht, wie solche kleinen Läden, sind Märkte.
In Städten ist es definitiv kein Problem, da gibt es i.d.R. gleich mehrere an verschiedenen Tagen und Plätzen. Ich weiß aus Erfahrung, dass das auf dem Land nicht immer so einfach ist. Aber vielleicht gibt es ja einen Markt dort, wo du sowieso zum einkaufen hinfahren musst. Dann könnte man das – gemäß Punkt 1 – vielleicht so Planen, dass du auf einem Weg auch den Markt besuchen kannst.

3. Achte auf die Verpackung

Das coole an Märkten ist, dass man nahezu alles an Obst, Gemüse und Salat lose bekommt, also unverpackt. Wenn du dann noch Gemüsenetzte dabeihast: Jackpot!
Aber generell brauchst du nicht unbedingt einen Markt in der Nähe. Auch die erwähnten Riesen-Supermärkte bieten vieles unverpackt an. Einfach statt dem verschweißten Sechserpack Äpfel, sechs lose Äpfel kaufen. Schmecken genauso gut.

Wenn unverpackt nicht geht – ohne Unverpackt-Laden gilt das in den meisten Fällen – solltest du aber auf die Verpackung im Allgemeinen achten.
Klar, pauschal lässt sich das nicht sagen, aber Papier und Glas sind i.d.R. besser als Plastik. Erstere sind meist nämlich besser zu recyclen (v.a. Glas ist da echt top in dem Bereich). Papier hat außerdem gegenüber Plastik den Vorteil, dass es aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird.
Bei Getränken empfiehlt sich Getränkekartons – Recycling ist hier eher schlecht als recht, s. dazu diesen Artikel auf Utopia, falls du mehr wissen willst – und Einwegpfandflaschen zu vermeiden. Mehrwegpfand oder sogar Glas(pfand)flaschen sind deutlich besser, wenn es um Müllvermeidung geht.

4. Das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen

Ebenfalls besser sind größere Gebinde. Das hat mit Mathe zu tun – ja sorry, ich weiß, Mathe hattest du jetzt hier nicht erwartet. Es ist nämlich so:

Wenn man die Kantenlänge eines Quaders verdoppelt, vervierfacht sich seine Fläche (allgemeinsprachlich: Oberfläche; oder auch bei Berücksichtigung von Austauschprozessen, seine Grenzfläche); sein Volumen aber verachtfacht sich.

A/V Verhältnis; wikipedia.de (Stand: 10.02.22, 08:55 Uhr)

Das heißt, für uns, wenn wir Müll sparen möchten: Wenn möglich, kauf die größere Packung.
Klar, das macht sicher nicht überall Sinn, denn wenn du deswegen nachher die Hälfte vom Inhalt wegwirfst, hat das auch nicht geholfen. Aber im Bereich von Trockenware (Nudeln z.B.) lässt sich gut eine größere Packung kaufen, auch wenn man alleine lebt. Ein Kilo Nudeln halten erfahrungsgemäß davon abgesehen jetzt auch nicht sooo viel länger als ein halbes Kilo – ist trotzdem weniger Verpackungsmüll. Wir kaufen sogar Nudeln und Reis in 5kg bzw. 10kg Säcken – Großhandel und Asiamärkten sei Dank.

5. Grundsätzlich gilt: Sprechenden Menschen kann geholfen werden

Als letzten Tipp möchte ich dir heute eine Weisheit meiner Mutter mitgeben: Sprechenden Menschen kann geholfen werden.
Ich habe es oben schon ein-, zweimal erwähnt, aber es hilft immer, mit den Menschen zu sprechen. Wenn du freundlich fragst – bitte nicht so furchtbar moralisierend auftreten, das kann keiner leiden – und deine Motive erklärst, können die Leute dir gleich viel besser helfen.

Deine
Marina
(DarkFairy)

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