Montagsfrage: Objektive Rezensionen?

Sei gegrüßt.

Ich war schon fleißig arbeiten und gerade einkaufen. Die Montagsfrage habe ich schon früher gelesen, aber eben noch nicht beantwortet.
Antonia schreibt in ihrer Einleitung vom Sommerloch. Von diesem ominösen Loch im Raum-Zeit-Gefüge habe ich schon häufiger gehört, aber noch nie erlebt. Also, wenn dann nur passiv, weil Blogs die ich lese plötzlich wochenlang in der Versenkung verschwinden. Selber halte ich meinen Tonus von drei Beiträgen die Woche brav bei. Würde ich das nicht machen, sähe man mich vielleicht nie wieder…

Aber jetzt zur Frage. Heute fragte Antonia von Lauter&Leise etwas seltsames, wie ich finde:

Kann man Rezensionsexemplare objektiv beurteilen?

Ähm nein. Ich denke nicht.
Ehrlich gesagt, war ich über die Frage etwas verwundert, da ich der Meinung bin, dass Objektivität nur äußerst selten ist – bei unumstößlichen Fakten zum Beispiel, also eher im naturwissenschaftlichen Bereich.
Eine Rezension ist letztlich ja eine Kritik, also so etwas wie eine Meinung. Wie soll denn eine Meinung objektiv sein? Das widerspricht schon dem Begriff selbst.

Eine objektive „Rezension“ könnte somit nur auf Dinge eingehen die eindeutig sachlich, ohne eigene Meinung, wären. Kommasetzung zum Beispiel.
Man, das wäre ja eine schnarch-langweilige Rezension: Die Kommata in diesem Buch sind, nach den allgemein gültigen Grammatikregeln, alle korrekt gesetzt. Ebenso ist die Rechtschreibung fehlerfrei. Ende.
.oO(Das ergäbe für viele meiner Blogbeiträge vernichtende Rezensionen, wenn ich so drüber nachdenke…)

Noch zu dem Punkt bezüglich Rezensionsexemplare: Wie gesagt, ist eine Beurteilung meines Erachtens niemals objektiv, logischerweise also auch nicht bei Rezensionsexemplaren.
Ob die Tatsache, dass man ein Buch gratis bekommen hat, die Meinung jetzt allerdings ins Positive „verfälscht“ ist eine ganz andere Frage. Das wäre die Frage nach Bestechlichkeit, danach ob die Meinung des betreffenden Schreibers käuflich ist.

Ich für meinen Teil bin „in der glücklichen Lage“ hier nur Bücher zu rezensieren, die mir gut gefallen haben. Ich rezensiere ja nicht alles, was ich lese, sondern nur, was ich wirklich empfehlen möchte. Und wenn ich ein Rezensions- oder Leseexemplar habe, das ich doof finde, dann breche ich es auch ab.
Wenn es Teil des Deals war, dass ich eine Rezension schreiben muss, dann spreche ich offen mit dem Verlag/Autor über meine Meinung. Soll ich auf jeden Fall eine Rezension schreiben, tue ich das, auch wenn das Buch mir nicht gefallen hat. Denn auch wenn meine Meinung dazu natürlich äußerst subjektiv ist, kann man das ja immer noch diplomatisch ausdrücken.
Und ich weise auch daraufhin, dass Geschmäcker nun mal verschieden sind.
Ich hätte es in meinem Beruf auch sehr schwer, wenn ich nur Bücher verkaufen könnte, die ich mochte – oder vollständig gelesen habe (damit ich überhaupt sagen kann, ob ich es mag oder nicht).

Deine
Marina
(DarkFairy)

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