{#booksellerslife} Als ich spontan vom Radar verschwand…

Sei gegrüßt.

Wenn man sich entscheidet spontan 70 € auf den Kopf zu hauen und rund 6 Stunden im Zug zu verbringen, dann macht man das in der Regel, weil man jemanden oder etwas sehr gerne mag.
Und/oder weil man ein bisschen verrückt ist.
In meinem Fall traf diesmal beides zu – dass ich verrückt bin wissen wir doch schon lange.
Der jemand, den ich sehr mag, ist Günther Butkus, das Etwas sein Verlag Pendragon, samt den dazugehörigen Büchern.

So kommt es, dass ich jetzt, am Sonntag den 07.04.19 gegen 15 Uhr, im RE von Bielefeld zurück sitze und in mein Notizbuch kritzel.
Natürlich liest du das alles hier frühestens donnerstags – und natürlich fein säuberlich abgetippt auf dem Blog – aber ich wollte Formulierungen und Eindrücke möglichst zeitnah festhalten.

Aber ich springe direkt zum Ende…
Also von vorne.

Vor Kurzem schrieb ich mit Günther, mit dem ich seit einer Lesung während meiner Ausbildung einen locker-freundschaftlichen Kontakt pflege.
Wir drückten beide unser Bedauern darüber aus, dass ich es nicht zur Messe nach Leipzig geschafft hatte und wir uns daher ewig nicht gesehen hatten. Außerdem wechselte ein Leseexemplar den Besitzer.
Nach meiner Rückmeldung zu dem Buch, entwickelte sich die Idee, bei mir auf der Arbeit vielleicht eine Lesung zu organisieren. Das hieße neben einer coolen Veranstaltung, dass Günther und ich uns gegebenenfalls noch vor der Messe in Frankfurt sehen würden. Super!

Wieder gingen zwei Tage ins Land, bis ich, über Social Media Beiträge des Verlags, auf eine Lesung am Sonntag (07.04.) im Verlag selbst aufmerksam wurde. Ich habe gar nicht lange nachgedacht – nur kurz mit meinem Freund geredet, ob wir schon Pläne haben (hatten wir nicht) – und ein Zugticket nach Bielefeld gebucht.

So langsam erklärt sich also auch der Titel dieses Beitrages, denn Bielefeld existiert ja bekanntlich gar nicht.
Trotzdem sollte der Pendragon Verlag nicht vom Radar verschwinden, denn die machen ganz gute Bücher, die da im Nirgendwo. Das hat mir die Lesung wieder gezeigt, aber dazu gleich.

Jedenfalls hätte die Reise sich schon allein für Günthers ungläubigen Blickt gelohnt als ich – rund 250 km von zuhause entfernt – in den Verlag gelatscht kam. Verraten hatte ich nämlich nicht, dass ich komme.
Aber sie hat sich eben nicht nur dafür, sondern auch ganz besonders für die Lesung gelohnt.

Die Autorin Sandra Brökel las aus ihrem Buch „Das hungrige Krokodil“, welches – ich gebe es zu – seit rund einem Jahr ungelesen bei mir im Regal steht.
Ein Umstand, der jetzt schnellstmöglich geändert wird!
Das Buch ist toll geschrieben und behandelt eine spannende Geschichte. Das es außerdem auf einer wahren Begebenheit beruht, tut sein übriges.

Klappentext: Das hungrige Krokodil
Prag 1968: Wie viele andere Tschechen schöpft Pavel Vodák Hoffnung. Hoffnung auf Reformen, auf Freiheit, auf Demokratie. Dann rollen die Panzer und machen all seine Träume zunichte. Pavel will nicht, dass seine Tochter Pavla unter diesen Umständen aufwachsen muss. Sie soll frei denken und entscheiden können. Also plant er, mit seiner Familie aus der tschechischen Heimat nach Deutschland zu fliehen. Nachdem er an deutsche Pässe gelangt ist, folgt die größte Herausforderung: Denn seine schwer kranke Schwieger­mutter und seine Tochter ahnen nichts von der Flucht. Sie glauben, die Familie fährt in einen Jugoslawienurlaub. Eine abenteuer­liche Reise beginnt …

Aber wenn ich ehrlich bin, fand ich die Geschichte zur Entstehung des Buches fast noch ein bisschen spannender. Ein bisschen was wusste ich dazu schon – Günther hatte seinerzeit davon gesprochen – aber es aus erster Hand, in Form von Tagebuch-ähnlichen Texten, gelesen von Frau Brökel, selbst zu hören, bescherte mir mehr als nur einmal eine Gänsehaut.
Vielen Dank dafür!
Ich beobachte mit Spannung und Vorfreude die mögliche Entstehung eines Begleitbuches zu „Das hungrige Krokodil“.

Alles in allem war es ein grandioser Ausflug. Und ja, ein bisschen verrückt bin ich schon, aber ich würde es jederzeit wieder tun.

Deine
Marina
(DarkFairy)

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