DarkFairy’s Gedanken 13 – Ref Ade

Seid gegrüßt.

Ich habe im vergangenen Jahr (seit DarkFairy’s Gedanken 7) immer mal wieder über mein Referendariat gesprochen. Ich habe euch von dem Stress berichtet und auch immer mal wieder erwähnt, dass es leider nicht so gut läuft wie erhofft.

Naja, am Dienstag (vorgestern also) habe ich daraus die Konsequenzen gezogen und meine Kündigung eingereicht. Ich habe nicht gekündigt, weil ich überzeugt wäre, dass ich keine gute Lehrerin bin oder weil mir der Beruf keinen Spaß macht – sondern genau im Gegenteil: Ich habe gekündigt, weil es immer mein Traum war Lehrerin zu sein und weil mir der Beruf Spaß macht.

school-1063550_640Leider ist es nun so, dass meine Vornote erkennen lässt, dass ich mein 2. Staatsexamen hier und jetzt eher nicht bestehen würde und damit die Tür zum Lehramt für immer zuschlagen würde. Durchfallen würde eine deutschlandweite Sperrung bedeuten.

Auch wenn ich jetzt erstmal etwas anderes machen möchte, möchte ich mir die Möglichkeit offen halten, vielleicht irgendwann nochmal ein Referendariat zu machen und doch noch Lehrerin zu werden.

Ich bin von einer Kollegin gefragt worden: „Ja, aber warum haben Sie nicht schon früher aufgehört, wenn es so schlecht lief?“
Das ist einfach: Ich wollte es versuchen.

Metapher gefällig!?

Seit einem Jahr sind mir immer wieder verschiedene Metaphern für’s Ref eingefallen, aber keine blieb so hängen wie die zum Krieg. Ja, ich weiß, Krieg ist etwas völlig anderes und weitaus schlimmer, aber als Metapher passt es trotzdem:

Ich wurde mit einer erwartungsvollen Truppe vereidigt und in den Kampf geschickt. Einige Gefährten haben wir verloren. Wir hatten Vorgesetzte, die sich in das Leben eines einfachen Soldaten gut hineinversetzen konnten und wir hatten Vorgesetzte, die nicht immer ganz eindeutige Befehle gaben.
Ich habe mich trotz allem jeder Schlacht aufs neue gestellt und habe den Mut nicht verloren. Jede einzelne Schlacht habe ich verloren und trotzdem habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben den Krieg noch zu gewinnen. Jetzt musste ich aber feststellen, das mir ein Arm fehlt: Zwar könnte ich so noch in den Kampf ziehen, aber meine Erfolgsaussichten wären nicht sehr hoch, also ziehe ich es vor zum jetztigen Zeitpunkt in die Reihen der Kriegsverletzten einzutreten und den Heimweg anzutreten.

Jetzt aufzuhören ist definitiv besser, als die Wand schon kommen zu sehen und noch mal mit Anlauf dagegen zu rennen!

Und jetzt?

Ich werde jetzt erstmal bis Ende Februar noch an der Schule bleiben und hoffe, dass ich danach als Aushilfslehrerin (PES) bis zu den Sommerferien bleiben kann, das hängt aber noch davon ab, ob die Schule die Stunden (also das Geld) bewilligt bekommt.

Ansonsten werde ich versuchen ab Sommer eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Wie gesagt, erstmal möchte ich etwas anderes machen. Eine Ausbildung erscheint mir als etwas sehr „handfestes“ mit dem ich arbeiten kann und womit ich mir eine Existenz aufbauen kann, wenn Lehramt doch nix mehr wird.
Und wer weiß, vielleicht gefällt es mir ja dann da doch so gut, dass ich gar keine Lehrerin mehr sein will. Möglich ist das.
Aber ich bin trotzdem froh, mir alle Möglichkeiten offen gehalten zu haben.

Eure
Marina
(DarkFairy)

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