Vocaloid – Cybermusik?!

img_MIKU_usSeid gegrüßt.

Endlich komme ich mal zu einem Artikel, den ich schon seit Januar schreiben will. Allerdings wollte ich mich aber noch ein bisschen über das Thema informieren. Dann kamen andere Themen – Themen die entweder zeitlich gebunden waren oder irgendwie schneller zu behandeln waren. Aber jetzt ist es ja endlich soweit: Heute möchte ich euch etwas über Vocaloid(s) berichten.

Vocaloid? Was’n das?

Hierzulande bezeichnet man häufig bestimmte, singende Figuren im Manga-Stil als Vocaloids. Genau genommen ist Vocaloid aber ein Software-Synthesizer, mit dem künstlicher Gesang erzeugt werden kann.

Wie das geht? Man nehme: Einen Liedtext, eine Melodie und würze das ganze mit ein paar Angaben von Eigenheiten der Betonung. Klingt irgendwie gar nicht mal so einfach, wah? Ich glaub, das ist es auch gar nicht. Ich hab vom Musik machen – insbesondere vom Komponieren – etwa so viel Ahnung wie ein Stein vom Schwimmen. Aber mich fasziniert dieses ganze Phänomen, dass die Yamaha Corporation da mit der Entwicklung des Programms losgetreten hat. Erstmals vorgestellt wurde die Software übrigens schon 2003. Heute sind bereits Nachfolger des Programms auf dem Markt.

Nochmal zu dem „Wie das geht?“…

Ja, ich dachte mir schon, dass wir nochmal darauf zurück kommen müssen. Falls ihr euch beim Lesen oben gefragt habt „Wie jetzt? Ich hau da nen Text rein, komponier mal flott ne Melodie und geb noch an, wie das gesungen werden soll und hab dann nen fertigen, echtklingenden und gesungenen Song?“, dann muss ich euch enttäuschen. Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Damit das Ganze realistisch und echt klingt, müssen noch Effekte – für die Musiker unter euch: wie Vibrato, Flexion oder Tremolo – hinzugefügt werden, die Dynamik und Tonlage der Stimme beeinflussen.

Der Gesang wird dann aus einer Datenbank voller Laute zusammengesetzt, die irgendwer von Hand Silben oder Silbengruppen zugeordent hat. Wen es interessiert: Das Programm arbeitet übrigens intern im Frequenzbereich. Ich würd euch gerne mehr dazu erzählen, aber die technische Seite versteh ich selbst ja nicht so wirklich ^^‘

Es war einmal…

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Wie gesagt: Vocaloid wurde 2003 vorgestellt. Aber bereits 1998 hatte Yamaha einen Synthesizer für Sprache vorgestellt. Dieser war bereits im Stande Gesang zu erzeugen.
Die ersten zwei Versionen von Vocaloid erschienen Anfang 2004. Sie hießen Leon und Lola. Ihr könnt es euch jetzt denken: Versionen sind in diesem Fall so eine Art Stimmpakete. Allerdings liefen Leon und Lola nicht gut.

Im Oktober 2004 und im Februar 2006 erschienen weitere Stimmen: Meiko und Kaito. Sie waren die ersten japanischen Stimmen und stammten von Crypton Future Media. Besonders Meiko wurde ein Riesenerfolg, was man auf das Manga-Mädchen auf dem Cover zurückführte.
.oO(Jaja, die Japaner lieben halt ihre Mangafiguren. Sie bewerben quasi alles damit.)

Es folgten weitere Versionen des Programms und weitere Produkte – sprich Stimmen. Auch hier setzte Crypton wieder auf Manga- und Anime-Fans und entwickelte zu den Stimmen gleich eine Figur mit. Allen voran ging dabei Hatsune Miku, die ihr übrigens oben rechts seht und deren Name passender Weise soviel bedeutet wie „erster Klang aus der Zukunft“.

Und das kommt an?

Ja, in der Tat, das tut es.
Natürlich sind Vocaloids besonders beliebt in Japan. So beliebt, dass die, ursprünglich nur als Werbefiguren zu den jeweiligen Stimmen gedachten, Visualisierungen auch Eigenschaften – wie Alter und Größe – und eine bestimme musikalische Begabung – z.B. Stimmumfang oder Stil – zugeordnet bekamen.
Die wohl bekannteste Vocaloid ist Hatsune Miku von Crypton Future Media. Aber auch andere Stimmen (bzw. Figuren) dieses Herstellers sind sehr populär: Rin und Len Kagamine, Luka Megurine und Kaito, der erste männliche Vertreter von diesem Hersteller.

Es erschienen Manga- und OVA-Ableger. Auch CDs wurden veröffentlicht. Besonders auf Basis von Hatsune Miku erschienen jede Menge sogenannte Dōjin Ongaku, also von Fans produzierte Musikstücke.
Sogar Konzerte geben die beliebten Figuren. Dazu werden 3D-Darstellungen auf eine transparente Leinwand projeziert, sodass es aussieht, als tanze die Figur tatsächlich über die Bühne.

Mein Senf dazu

hatsuneVielleicht fragt ihr euch, warum ich schon so lange einen Artikel über Vocaloid(s) schreiben wollte und ihn nun endlich veröffentlicht habe. Nüchtern betrachtet hat Vocaloid nicht wirklich etwas mit Metal – meiner bevorzugten Musikrichtung – zu tun.

Zuerst einmal bin ich nunmal sehr japanophil und so kam es, dass ich irgendwann auf die Vocaloid aufmerksam wurde. Zuerst fiel mir übrigens Hatsune in Form eines Cosplays auf. Ich glaube, das war auf dem Japantag vor… öhm… 2 (?) Jahren.
Neugierig geworden fing ich an, mich mit dem Phänomen Vocaloid zu beschäftigen und was soll ich sagen?! Ich bin mega fasziniert davon. Ich meine, nicht nur, dass da Stimmen vollkommen künstlich erzeugt werden und Lieder singen, nein, sie avancieren sogar zu synthetischen Pop-Ikonen.

Außerdem bin ich – ich gebe es zu – ein kleines HatsuneMiku-Fan-Girl.
Wie gesagt, dieses gesamte Phänomen Vocaloid ist einfach unglaublich spannend, aber Hatsune hat es mir in besonderer Weise angetan. Ich finde auch ihre Figur einfach nur toll. Diverse Poster von ihr zieren mein Arbeitszimmer und über die Figur, die mir mein Freund 2013 zu Weihnachten geschenkt hat, kann ich mir heute noch ein Loch in den Bauch freuen.

Und was haltet ihr von Vocaloid(s)?
Kanntet ihr sie schon, oder habe ich euch gerade etwas vollkommen Neues erzählt?

Eure
DarkFairy
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Bildquelle (erstes Bild oben rechts); © Crypton Future Media, INC.; Lizenz Creative Commons License CC BY-NC
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