Vom Schreiben – oder wenn die Muse blind ist…

Seid gegrüßt.

Heute möchte ich ein bisschen über das Schreiben schreiben.
Wie ihr sicher alle wisst, liebe ich das Schreiben über Alles – das habe ich schon an diversen Stellen erwähnt (Hier oder Hier zum Beispiel).

Naja, und da sich derzeit die meisten freien Speicherkapazitäten meines Gehirns – also die von Unterricht und Seminar noch nicht belegt sind – mit dem Schreiben beschäftigen.
DE_Entw1 - buntDas hängt vor allem mit PoiSonPaiNters und meiner Aktion „Dein Bild – Eine Geschichte“ zusammen. Für diese Aktion auf unserem gemeinsamen Blog habe ich ja in diesem Jahr schon die ein oder andere Geschichte geschrieben und die Aktion bewirkt genau das, was ich mir von ihr erhofft habe: Ich bleibe im Schreiben drin und probiere häufiger auch mal etwas Neues aus. Meine nächste Geschichte bietet mir sogar die Gelegenheit eine meiner geliebten Figuren nochmal zu besuchen.

Blinde Muse?!

Jetzt mal zum Titel dieses Beitrags. Manchmal glaube ich meine Muse ist blind – und obendrein auch nicht immer eine gute Küsserin… Oft denke ich mir, dass ich noch mal etwas schreiben müsste. Ideen hab ich auch genug. Aber dann habe ich irgendwie nie so richtig Lust. Es scheint ein bisschen so, als ob meine Muse sich erst herantasten müsste, wo sie zu küssen hat und dann trifft sie immer dann, wenn eigentlich keine Zeit zum Schreiben ist.

Aber was beschwere ich mich eigentlich? Denn unsere Aktion funktioniert für mich ja, wie gesagt, sehr gut. Ich zwinge meine Muse jetzt einfach zum Treffen und dann bekommt sie sicher auch ein bisschen Übung im Küssen.

Warum ich das Schreiben liebe

Schreiben ist eine köstliche Sache; nicht mehr länger man selbst zu sein, sich aber in einem Universum zu bewegen, das man selbst erschaffen hat.

– Gustave Flaubert

Flaubert hat es sehr treffend gesagt. Beim Schreiben kann ich sein wer ich will. Ich bin Akteur und gleichzeitig Beobachter. Ich bin Schöpfer und Zerstörer.

Ich bin schon beim Schreiben ertrunken und hab beim Ertrinken geschrieben.

– Manfred Hinrich

Ich weine mit meinen Figuren und ich lache mit ihnen. Ich lebe durch sie und sie durch mich. Meine Figuren, meine Geschichten – sie sind meine Kinder. Ich liebe sie einfach unglaublich und kann mir meine Welt nicht ohne sie vorstellen.

Das Schreiben macht mir Mut, gibt mir Kraft und beflügelt mich. Ich schreibe, weil es mir Spaß macht. Klar wäre es toll, wenn jemand meine Geschichten lesen würde und meine Figuren genau so lieben würde, aber dafür schreibe ich nicht. Ich schreibe in erster Linie für mich! Jeder sollte hin und wieder etwas für sich tun.

Für wen ich schreibe? Sollte ich das wissen? Jedenfalls für mich. Kann ich ahnen, wer lesen kann und vor allem will?

– Raymond Walden

Ich will mich nicht den Vorgaben eines Verlages unterwerfen. Ich will nicht schreiben, was andere lesen wollen. Ich will etwas erschaffen, dass in meinen Augen einfach nur wundervoll ist. Etwas das größer ist als ich. Ich glaube, gerade, als ich diese Zeilen schreibe, ist mir die wahre Bedeutung des Wortes „Kunst“ bewusst geworden. Schriftsteller sind Künstler. Ein wahrer Künstler arbeitet nicht um des Geldes Willen, er arbeitet um der Kunst Willen – zu mindest in meinen Augen. Klar, wenn man dann auch noch von seiner Kunst leben kann ist das natürlich phänomenal, aber dass sollte es nicht sein, warum man sich dazu entscheidet, Kunst zu machen.

Zum Abschluss möchte ich euch noch ein Zitat mit auf den Weg geben, das mich schon lange begleitet. Es ist eines meiner liebsten Zitate:

Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.

– Theodor W. Adorno

Eure
DarkFairy

 

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