Kurzgeschichte: Flucht

Seid gegrüßt.

Der Titel verrät es schon: Heute gibt es eine Kurzgeschichte von mir.
Dabei handelt es sich um meine „erste“ Kurzgeschichte (Grundschule zählt nicht ;) … Nein, Mama auch „Der bescheuerte Hansmuff“ nicht…). Ich hab sie 2008 in Rom auf unserer Stufenfahrt geschrieben. Sie ist… kurz. Und ich gebe zu, sie ist nicht unbedingt eins meiner besten Werke, aber da ich wirklich im Moment nicht viel Zeit habe und ein bisschen gestresst bin wegen Uni, wärm‘ ich jetzt mal – im wahrsten Sinne des Wortes – eine alte Geschichte auf.
Also viel Spaß mit „Flucht“:

Flucht

Gorgon lief weiter, obwohl seine Lunge brannte und nach Sauerstoff schrie. Jeder Atemzug war eine Qual. Und doch lief er weiter. Auch als sein Herz gegen die Rippen hämmerte und zu zerspringen drohte, rannte er weiter. Er hatte kein bestimmtes Ziel, aber das brauchte er für’ s erste auch nicht. Gorgon war auf der Flucht. Fremde hatten das Dorf überfallen, ohne das einer der Dorfbewohner auch nur eine Ahnung hatte warum. Der Vater hatte sich in den Kampf gestürzt und geschrien: „Lauf, Gorgon, lauf!“

Und nun lief Gorgon. Gerne wäre er an einen Baum gelehnt zu Boden gesunken, doch die Angst vor möglichen Verfolgern trieb ihn weiter. Sie verlieh ihm ungeahnte Ausdauer und ließ ihn weiter laufen. Laufen, obwohl das Blut in seinen Ohren rauschte und seine Beine sich verkrampften.  Gorgon lief bis er keinen Schritt mehr machen konnte, lief bis seine Beine ihm den Dienst versagten.

Er stürzte, fiel hart zu Boden mit dem Bauch voran in den Dreck. Der Himmel war bedeckt von dicken, grauen Wolken. Mit letzter Kraft drehte Gorgon sich auf den Rücken. Er drehte sich und blieb liegen. Mitten auf dem Weg über den er durch den Wald geflohen war. Es begann zu regnen. Gorgon störte es nicht. Der Regen kühlte seine schmerzenden Beine. Er blieb einfach liegen und ließ den Regen über sich ergehen. Auch als eine Gestalt neben ihm auftauchte, bewegte sich Gorgon nicht. Es war ein Mann. Sein Vater.

 „Törichter Junge, was habe ich dich immer gelehrt?“ Gorgon wollte antworten, doch sein Vater war schneller. Der Wahnsinn sprach aus seinen Augen. Gorgon war tot bevor er ein Wort über die Lippen bringen konnte. Sein Vater hatte ihm sein von Blut tropfendes Schwert durch die Brust gebohrt. „Seinem Schicksal kann man nicht entfliehen Junge!“ Sein Vater, sein Mörder. Er lief davon.

Die Urheberrechte liegen natürlich bei mir. Die Geschichte darf ohne meine Zustimmung nicht verwendet werden und falls irgendwer ein Zitat nutzt (warum auch immer jemand das tun sollte…) – Quelle angeben!!! So gehört sich das nunmal, sonst endet ihr wie gewisse Politiker :P

Eure
DarkFairy

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