Der neue Papst

Seid gegrüßt.

Annuntio vobis gaudium magnum: habemus Papam. Eminentissimum ac reverendissimum dominum, Dominum Jorge Mario , Sanctae Romanae Ecclesiae cardinalem Bergoglio, qui sibi nomen imposuit Franziskus.

Es ist noch nicht lange her, seit diese Worte auf dem Petersplatz in Rom zu hören waren. Am 13.03.13 wurde, nachdem der alte Papst Ende Februar zurückgetreten war, ein neuer Papst gewählt.

Ja ein neuer Papst. Papst Franziskus.
Ich hatte mir sowieso überlegt, was zu ihm zuschreiben, aber eigentlich weiß ich noch gar nicht genau, was ich von ihm halten soll. Gut, aber da Fissel auch den Wunsch hatte, dass ich über ihn schreibe, dachte ich, ich mach einfach mal.

Seit rund 1300 Jahren ist mit Franziskus das erste Mal wieder ein Nichteuropäer zum Papst gewählt worden. Der neue Papst stammt aus Argentinien und ist als Jesuit seit knapp 150 Jahren der erste Ordensangehörige im Papstamt.

Mich hat es schon ziemlich überrascht, dass ein Nichteuropäer gewählt wurde. Ich hatte angenommen, dass die Kardinäle im Konklave nach einem solch seltenen und überraschenden Rücktritt Sicherheit haben wollen.
Meinem Empfinden nach stehen seit jeher die Italiener für eben diese Art der Sicherheit. Die meisten von uns würden vermutlich eine andere Bezeichnung wählen: Konservativ.

Aber da ist auch der Knackpunkt, warum auch Bergoglio scheinbar keine schlechte Wahl für das Konklave war: Das was für manch einen besonders konservativ erscheint, ist eben seine Einstellung gegen Homosexuelle Beziehungen, gegen Verhütung etc.

Dennoch bin ich guter Hoffnung, dass unter Franziskus‘ Führung etwas in der katholischen Kirche passieren wird. Was genau kann man (und ganz besonders ich) jetzt wohl noch nicht sagen, aber er wird in den Medien teilweise jetzt schon als Revolutionär gefeiert.

Ich muss ja sagen, sein Auftreten bei seiner Amtseinführung war mir sehr sympathisch.
Er wurde duch die Menschenmenge auf dem Petersplatz gefahren – und zwar ohne schusssicheres Glas. Er hat direkten, „echten“ Kontak zu den Gläubigen aufgenommen. Das beeindruckt mich schon etwas, dass ihm dieser Kontakt sehr wichtig ist.
Auch halte ich ihn nach den Berichten über die Amtseinführung für einen bescheidenen Mann, der eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt steht. Ganz so, wie man es von einem Ordensmann eben erwarten würde ;)

Nochmal zu Fissels Frage „warum sich alles weiterentwickelt nur die Kirche nicht„:
Nachhaltige Entwicklung und Veränderungen funktionieren meist nur schrittweise und nicht von heute auf morgen. Gerade in der katholischen Kirche, genauer bei der Papstwahl, kann es nicht so schnell gehen. Das Konklave besteht zum größten Teil aus alten Männern, die vielleicht auch in ihren alten Vorstellungen festgefahren sind. Ich denke, deshalb geht es hier mit den Veränderungen noch langsamer vorran als an manch anderer Stelle.
Meiner Ansicht nach ist es also gar nicht so, dass die Kirche sich nicht weiter entwickelt. Sie tut es nur unendlich langsam.
Aber wir sollten auch bedenken, dass die Kirche so wie sie ist, eine der ältesten Institutionen unserer Welt ist. Und heutzutage entwickelt sich alles so schnell, dass man oft gar nicht mehr nachkommt. Vielleicht ist es da auch gut, dass es etwas gibt, dass (gerade den älteren Menschen in unserer Gesellschaft) ein wenig Beständigkeit und vielleicht sogar Sicherheit vermittelt.
(Versteht mich nicht falsch: Ich möchte hier jetzt nicht für irgendwen Partei ergreifen, ich versuche euch nur meine Ansicht näher zu bringen!)

Abschließend nochmal: Ich bin mir bisher noch nicht schlüssig, was genau ich von Franziskus halten soll. Es bleibt abzuwarten, ob er tatsächlich ein Revolutionär sein wird oder ob die Kirche auch unter seiner Führung weiterhin in Stagnation verharrt. Wir sollten ihm etwas Zeit geben und sehen wie sich die Dinge entwickeln, bevor wir ein vorschnelles Urteil fällen.

Eure
DarkFairy

______
Hat dir mein Beitrag gefallen?
Ich würde mich freuen, wenn du ihn teilst: